Austern sind für viele Leute ein schwieriges Thema. Man hat Angst vor der (zugegeben) schleimigen Konsistenz. Man findet die Tiere eklig. Und man scheut sich davor, lebendige Wesen zu essen. Wer sich aber traut, dem steht ein ungeheures Geschmackserlebnis bevor – wenn er ein paar einfache Regeln befolgt.
Regel Nummer eins: Austern müssen natürlich immer absolut frisch sein. Das ist im Binnenland nicht immer so leicht. Aber es gibt auch bei mir zuhause in Nürnberg Möglichkeiten (um ehrlich zu sein, genau drei), an gute Austern zu kommen. Die sollte man dann unbedingt sofort zubereiten bzw. aufessen.
Regel Nummer zwei: Man sollte Austern nicht eiskalt servieren. Wenn sie direkt aus dem eiskalten Kühlschrank kommen, schmeckt man nämlich nichts außer Kälte. Ich lasse die Austern deshalb lieber eine halbe bis eine ganze Stunde stehen, bevor ich sie öffne. Diese Zeit ist hygienisch gesehen kein Problem, und die Austern schmecken mir dann einfach viel besser. Ich gebe aber zu: Als absoluter Anfänger sollte man sich erst ein bißchen an den Geschmack “herantasten”.
Es gibt übrigens ganz viele verschiedene Austernsorten. Viele Leute schwören auf die Austern aus der Bretagne, wo es natürlich tolle Qualitäten gibt. Mir sind aber die Sylter Austern lieber – unter anderem deshalb, weil deren Weg zu uns etwas weniger weit ist. Meine Favoriten im Moment sind aber schöne, große, fleischige Austern aus Irland. Aber auch da sage ich: Der Einsteiger tut sich am Anfang vermutlich mit etwas kleineren Tieren etwas leichter.
Wie man die Austern vorbereitet, zeige ich im Video. Das Wichtigste aber hier in Kürze: Zuerst müssen die Austern mit einer Austernbürste unter fließendem kaltem Wasser abgebürstet werden. Dann schlägt man sie so in ein Küchentuch ein, dass die “spitze” Seite aus dem Tuch herausschaut und die “flache” Seite der Auster oben liegt. Dann hebelt man sich mit einem Austernmesser an der spitzen Seite in die Nahtstelle zwischen oberer und unterer Schale – und schon ist die Auster offen. Nun muss man noch mit dem Austernmesser einmal rundum von innen an der oberen Schale entlangfahren. Schon kann man die Auster öffnen. Jetzt muss man noch mit einem scharfen Messer den “Befestigungspunkt” der Muschel an der unteren Schale lösen. Und fertig. Ich selbst genieße meine Austern am liebsten einfach nur mit etwas Zitronensaft oder etwas Schaum von frisch gepreßtem Apfelsaft.
