Das Restaurant “da Mimmo” in Bad Wiessee am Tegernsee ist eine Hausnummer: Zahlreiche Promis haben hier schon gespeist.Darunter nicht nur deutsche Stars, sondern auch internationale Größen wie zum Beispiel die amerikanische Schauspielerin Farah Fawcett. Man könnte also annehmen, dass das Essen bei Mimmo möglicherweise besonders gut ist. Die Konkurrenz ist am Tegernsee schließlich nicht gerade klein, vor allem in Rottach-Egern mit seinen beiden Sterne Restaurants kann man ganz besonders gut essen.
Voller Enthusiasmus reservierten wir also einen Tisch an einem ganz normalen Donnerstag. Das Restaurant war zur typischen Abendessenszeit um 20:00 Uhr alles andere als voll, sondern eher zu einem Drittel bis zur Hälfte gefüllt. Das alleine sagt natürlich noch nichts – schließlich ist Ende Januar am Tegernsee nicht gerade Hauptsaison. Das Interieur ist jedenfalls gediegen bis bürgerlich, der Gastraum wirkt sehr ordentlich, es gibt schönes Besteck und saubere Tischtücher. Die Bedienung war bei unserem Besuch äußerst freundlich, zuvorkommend und lustig. Wir fühlten uns sofort wohl.
Dann warfen wir einen Blick in die Speisekarte und fanden äußerst erfreuliches: nicht allzu viele Gerichte, alle von der Papierform her recht originell und potentiell wirklich lecker. Wir bestellten also zur Vorspeise die gebratenen Jakobsmuscheln mit dem Rote Beete Carpaccio. Als Hauptgericht nahmen wir einmal ein gebratenes und überbackenes Lamm-Karree, und einmal Spinat-Ravioli mit Walnüssen und Radicchio.
als Amuse Guelle kam zunächst eine ganz kleine Portion überbackene Rigatoni, die allerdings zu wenig gewürzt war. Und so ging es leider auch weiter. Die Jakobsmuscheln waren nicht ganz auf den Punkt gebraten, sondern ein wenig zu durch, das rote Beete Carpaccio hatte viel zu viele Aromen (unter anderem etwas Trüffel, Der hier nicht wirklich passt) und auch an den Muscheln fehlte deutlich das Salz. Bei den Hauptgerichten war das Lamm ordentlich auf den Punkt gebraten, allerdings für meinen Geschmack mit viel zu viel Käse und auch zu stark überbacken. Das begleitende Kartoffelpüree schmeckte schlicht nach gar nichts. Die Ravioli bestanden aus gut gemachter und ebenso gegarter Pasta, mit einer nicht sonderlich aufregenden Spinatsfüllung versehen. Der Radicchio war gut gegrillt, die auf den Teller gestreutem Walnüsse allerdings roh und nicht etwa, wie es sich gehört, trocken in einer Pfanne etwas angebraten. Insgesamt schmeckte auch dieses Gericht eher langweilig, und ich musste deutlich nachsalzen.
Unter dem Strich bleibt eine Küchenleistung, die bei den Preisen, die Mimmo verlangt, deutlich ungenügend ist. Ein Nudelgericht für 12,50 € muss auch am Tegernsee ordentlich abgeschmeckt sein. Wir waren also nicht wirklich zufrieden und werden zumindest in der nächsten Zeit vermutlich nicht wiederkommen. Aus meiner Sicht ist der große Name, den Mimmo vor sich herträgt, leider nicht wirklich gerechtfertigt.
Ich weiß wirklich nicht, was Herr Gerlach da zu meckern hat.
habe heute 05.01.2016 ebenfalls das Lammkarree genossen, plus Salat und Vorspeisen. Ich war sehr erfreut, dass hier keine schlechte Produktpalette durch übermäßigen salzgebrauch vertuscht wurde, sondern das Natürliche durch dezenten Gebrauch von Gewürzen hervorragend unterstrichen wurde.
Alles in Allem eine hervorragende Küche mit einwandfreiem Service und kompetentem Personal.
Thalmaier Toni
Als Stammgäste bei Mimmo würde es uns schon sehr interessieren, wie man nach einem einmaligen Besuch zu dem Urteil des “überschätzten Italieners” kommt.
Sooft wir dort waren, kamen wir in den Genuß eines sehr köstlichen Essens. Gerade die fein aufeinander abgestimmten, frischen und mit sehr viel Liebe ausgesuchten Zutaten machen das Essen im “da Mimmo” aus.
Als Gast hat man bei Mimmo stets das Gefühl, dass jedes einzelne Gericht, vom “Gruss aus der Küche” bis zum Dessert mit viel Liebe zubereitet wird.
Genau deshalb ist Mimmo nicht der überschätzte, sondern bei sehr vielen Gästen-nicht nur am Tegernsee-der sehr geschätzte Italiener.
Liebe Margarete,
Ich kann dazu nur sagen, dass ich mir gerade negative Urteile immer sehr genau überlege, weil ich weiß, dass das für den betroffenen Gastronomen durchaus Folgen haben kann. Bei “da Mimmo” war für mich sehr klar, dass es am Know-How in der Küche fehlt und letztlich auch an der Sorgfalt der Zubereitung. Das habe ich versucht, in meinem Beitrag auch deutlich zu machen: Der Eindruck war durchaus zwiespältig. Beispiele: Die Aromen von roter Beete und Trüffeln harmonieren einfach nicht. In unseren beiden Menüs (mich hat ein Kollege zu da Mimmo begleitet, der mein Urteil teilt) waren praktisch alle Gänge nicht richtig abgeschmeckt und praktisch durchgängig unterwürzt. Natürlich – auch das habe ich mich bemüht, darzustellen – gab es neben den negativen Punkten auch einige positive, zum Beispiel ein wirklich gut auf den Punkt gegartes Stück Lammkarree, das dann allerdings (da haben wir wieder das Thema mit der Sorgfalt) mit einer viel zu dicken Käseschicht überbacken war. Insgesamt ergibt sich daraus für mich schon das eindeutige Bild einer Küche, die zu wenig sorgfältig, mit zu wenig Liebe zu den Produkten arbeitet. Das finde ich gerade deshalb schade, weil eben gerade nicht alles “schlecht” ist, sondern vieles – leider! – im Ansatz stecken bleibt. Oder andersherum und positiver ausgedrückt: Wenn sich der Koch beim Abschmecken – aber auch bei der Zubereitung so heikler Speisen wie Jakobsmuscheln – einfach nur ein wenig mehr Mühe geben würde, dann wäre alles gut.
Das alles hat für mich aber auch einen Zusammenhang mit dem Preis, d.h. wenn “Mimmo” deutlich günstiger wäre, dann fände ich die Qualität hinnehmbar. Aber bei dem, was tatsächlich an Preisen auf der Karte steht, bin ich – auch unter Berücksichtigung des Preisniveaus am Tegernsee – der Meinung: Für diesen Preis ist die gebotene Leistung ungenügend. Wir bewegen uns hier schließlich preislich in einer Liga mit Häusern wie etwa dem Freihaus Brenner, wo die Küche ihr Handwerk komplett beherrscht. Aber klar ist natürlich auch: Das ist meine Meinung, jeder kann gerne jederzeit anderer Meinung sein. Deshalb hoffe ich, Sie fühlen sich von meinem Beitrag nicht angegriffen und gehen weiterhin gerne zu Da Mimmo!
Ich muss gestehen, wenn ich lese, daß ein Hobbykoch seine Kritiken im Netz verbreitet, dann könnt ich mich schon aufregen.
Ich als gelernter Gastronom kann ich solche Dinge nicht nachvollziehen. Und ist es denn nicht so, daß jeder einen anderen Geschmack hat? Dem einen zuviel, dem anderen zu wenig Salz.
Da Mimmo hat seine Berechtigung genauso wie die lieben Restaurants in Rottach. Und herrje, der Tegernsee generell wird gern überschätzt.
Und es gibt andere Restaurants ohne jegliche Bekanntheit, die nehmen auch ähnlich viel Geld für Ihr Filet etc. Und die, sind bei weitem nicht so gut…
Vorschlag, Sie lernen bitte das Kochen! Und zwar von ganz vorn, als Lehrling in einem Sternerestaurant. Und dann kann auch der Krümel mitreden, wenn sich die Torten unterhalten 😉
Liebe Katja,
zunächst mal: Ich möchte natürlich nicht, dass Sie sich aufregen. Und Sie haben natürlich recht: Ich bin kein gelernter Koch. Vielleicht habe ich über die Jahre den einen oder anderen Einblick in diesen wirklich harten Beruf bekommen, aber, nochmal: Ich selbst habe das Handwerk nicht gelernt. Ich weiß aber (oder habe das jedenfalls immer wieder von gelernten Köchen gehört) wie hart dieser Job ist und wie schlecht bezahlt. Ich kann mir außerdem vorstellen, dass es wirklich hart ist, profitabel ein Restaurant zu betreiben. Da möchte ich nicht tauschen. Insofern kann ich auch gut verstehen, dass ein gelernter Koch wie Sie es nicht gut findet, wenn ein Kollege kritisiert wird. Ich bemühe mich immer, bei allem zunächst mal das Positive zu sehen und Verständnis zu haben für die Probleme eines Gastronomen. Es macht mir viel mehr Spaß, ein Restaurant zu loben als Kritik zu üben. Allerdings bin ich eben auch Gast. Und da glaube ich, muß ich vielleicht nicht unbedingt gelernter Koch sein, um beurteilen zu können, wie das Essen schmeckt und wie es gemacht ist. Im konkreten Fall bin ich nach wie vor der Meinung, dass bei Mimmo entweder die Preise für das Gebotene zu hoch sind oder die handwerkliche Qualität der Küche nicht hoch genug. Die Sache mit dem Salz ist schwierig, da haben Sie ebenfalls völlig recht. Ich bemühe mich aber, bei Kritik zu diesem Thema immer darauf hinzuweisen, dass speziell beim Thema Salz die Geschmäcker sicherlich unterschiedlich sind. Wiewohl ich andererseits empirisch immer wieder feststelle, dass in Restaurants, die meines Erachtens generell gut kochen, auch die Würzung stimmt. Aber wie gesagt: Da gibt es sicherlich unterschiedliche Geschmäcker.
Ich hoffe, Sie finden die obige Erklärung angemessen und können mich jetzt vielleicht ein bißchen besser verstehen. Das würde mich freuen. Wie ist denn Ihre Meinung zu “da Mimmo”? Dankeschön für den Beitrag, herzliche Grüße!
Höfliche Begrüßung.
Herzliche Betreuung.
Speisen frisch, hervorragend zubereitet.
Getränke passend temperiert.
Überraschung des Hauses edel und reichlich.
Service professionell.
Preis-Leistungsverhältnis passt.
Gerne besuche ich Mimmo immer wieder.
Herr Gerlach,
Sie haben recht.
Beim guten Mimmo liegen zwar die Haare schön, aber ich mache keinen Friseurbesuch,
sondern wünsche mir ein gesundes Preis-/Leistungsverhältnis in gepflegter Atmosphäre.
Die Preise sind sehr “gesund”, was man über das Essen leider nicht behaupten kann.
Anhand der Leserbriefreaktionen hier ist ja leicht die Mimmo-Fanbase erkennbar,
unkritisch und leichtes Klatschhasenniveau – aber was tut man nicht alles, um beim guten Mimmo
vielleicht nen “Grappa auf die Haus” zu bekommen.
Ich könnte wetten, dass die wenig fundierten Jubelarien ausgedruckt wurden, um sie voller Stolz vorlegen zu können.
Der Laden war überschätzt und ich frage mich, wie lange er am neuen Standort jottwede existiert.
Es gibt im Tal bei identischen Preisen weit bessere Alternativen.