Ein Abend mit Inniskillin in der Kounge München

Wine-Tasting mit InniskillinInniskillin ist ein Weingut. In Kanada. In Kanada? Genau: Sowas gibt´s. Allerdings ist das Land bisher nicht so wirklich auf der inneren Landkarte der meisten Weinliebhaber angekommen. Die gute Nachricht ist: Am Wein liegt´s nicht, denn der ist wirklich klasse.

Inniskillin ist kein Gimmick

Weinbau beim Weingut Inniskillin ist kein Gimmick, wie das etwa dem Weinbau in England aufgrund des “eigentlich” zu kalten Klimas manchmal behauptet wird. Im Gegenteil: In der Nähe der Niagara-Fälle ist das Klima ähnlich wie in München (der Sommer ist zwar einen Monat kürzer, aber genauso warm), wenn auch die Winter ein bißchen kälter sind.

Das erlaubt die Produktion einer Spezialität, die man in Deutschland sein Jahrhunderten kennt: Eiswein. Das Getränk, das aus erst im Winter geernteten, quasi natürlich “gefrorenen” Trauben gemacht wird, ist bei Inniskillin das Hauptprodukt.

Eiswein ist immer süß. Aber die Süße ist nicht so “flach” wie etwa bei einem nachträglich gesüßten Wein, sondern sehr harmonisch und rund, weil sie durch genügend Säure quasi “gepuffert” wird. Deswegen ist auch der “Sparkling”-Eiswein, also quasi ein süßer Sekt, überhaupt keine doofe Idee, sondern im Gegenteil ein sehr schöner Aperitiv.

Inniskillin in der “Kounge”

In der Münchner “Kounge”, einem Etablissement des Starkochs Holger Stromberg im schönen Haidhausen, war der Wein von Inniskillin aber nur einer von zwei Stars. Der andere war Inniskillin-Chefkoch Tim Mackiddie, einer der herausragenden jungen Köche Kanadas. Er zauberte in der offenen Küche des “Kounge” ein drei-Gänge-Menü mit drei Amuse Guelles, das sich wahrlich gewaschen hatte.

Zuerst gab es ein wunderschönes Tatar vom Rind auf einer dünnen Scheibe von der Münchner Brezel. Dann einen echten Hammer: eine dünn aufgeschnittene, nur kurz angebratene Jakobsmuschel mit einer Sojasauce und einem wirklich gigantischen Rettich-Sorbet, gefolgt von einem kleinen Stück Brandteig-Gebäck mit gratiniertem Käse.

Das eigentliche Menü begann dann mit einer Suppe, die mit Kartoffelschalen (!) aromatisiert war, darin wunderbar luftige hausgemachte Gnocchi, ein traumhaft gebratenes Stück Zander und etwas schwarzer Trüffel. Zum Hauptgang folgte eine geräucherte Entenbrust mit bißfest gegarten Linsen, Wirsing und kandiertem Knoblauch. Und den süßen Abschluß bildete ein (natürlich mit Wein aus Inniskillin aromatisierter) Schokoladenkuchen mit Bavaroise und Vanille-Baiser.  Als Weinbegleitung gab es zunächst einen 2012er Chardonnay von Inniskillin zum Fisch, der mit 14 Volumenprozenten Alkohol erstaunliche Power hatte. Zur Ente folgte ein Pinot Noir, der Freunden des etwas leichteren Rotweins sicher sehr gut gefallen würde. Und zum Dessert folgte nochmal ein wirklich toller Eiswein.

Einen richtigen Aha-Effekt gab es auch bei den Weingläsern: Wir konnten einen Teil der Weine einmal in speziellen Weingläsern von Riedel und parallel in “normalen” Gläsern probieren – der Unterschied war der Wahnsinn! Mit dem Thema “Weingläser” werde ich mich aber noch ausführlicher in einem eigenen Bericht auseinandersetzen.

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