Einzimmer Küche Bar Nürnberg

Einzimmer Küche Bar: Restaurant-Entdeckung in Nürnberg

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir müssen jetzt beide sehr stark sein. Ich muß aufpassen, dass ich nicht gleich abhebe. Und Sie müssen aufpassen, dass sie nicht sofort losrennen zu Einzimmer Küche Bar in die Schustergasse 10 in Nürnberg.

Warum? Um es kurz zu machen: Weil es bei Einzimmer Küche Bar wirklich sehr, sehr lecker schmeckt. Ich kann da meinem lieben Namensvetter Thomas von Foodflaneur nur vollkommen recht geben.

Aber der Reihe nach. Neugierig gemacht von diversen Geschichten im Bekanntenkreis und letztlich vor allem Thomas´ Beitrag, habe ich mich eines mittags in die Sebalder Altstadt begeben, um der Legende auf den Grund zu gehen. Ich finde, mittags ist eigentlich die beste Zeit, um gute bis sehr gute Restaurants auszuprobieren. Denn falls man einen Flop erlebt, sitzt man nicht vier Stunden lang über teurem, aber vielleicht nicht so gutem Essen – und außerdem schont das Mittagsmahl das Budget. Wenn´s geschmeckt hat, kann man ja abends nochmal wiederkommen.

Das Konzept von Einzimmer Küche Bar ist überaus witzig – und so schlüssig, dass ich mich frage, warum noch nicht mehr Gastronomen drauf gekommen sind. Mittags gibt es in dem winzigen Restaurant mit nur 16 Plätzen drei Hauptgerichte und ein Dessert (und sonst nichts, was aber vollkommen ok ist und der Qualität der Gerichte sehr zu Gute kommt), abends dann größere Menüs – und wenn die Küche Feierabend macht, öffnet die Bar.

Bei meinem Besuch standen zur Auswahl: Mediterraner Kartoffelstampf mit Wassermelone und Pfifferlingen, Polenta mit Schweinelende und Spitzkraut sowie ein Salat mit Pilzen und Himbeeren. Eine Speisekarte gibt es nicht, aber das macht überhaupt nichts. Denn so kann die wirklich (!) hammermäßig freundliche und vor allem natürliche Bedienung zeigen, was sie kann. Zum Beispiel voller Stolz verkünden, dass die Schweinelende “Aus Katzwang!” sei (ein Nürnberger Vorort). Und außerdem wurde mir schon lange nicht mehr so überzeugend ein Getränk verkauft (leckerer Apfel-Secco), das ich zunächst nicht unbedingt gewollt hätte, dass mir dann aber sehr gut geschmeckt hat. Von dieser Art, Gäste einfach nur lieb zu haben, kann sich wirklich nicht nur manches Restaurant, sondern sogar mancher professionell-unpersönliche Bedienungsroboter in schicken Sternerestaurant eine dicke Scheibe abschneiden.

Ich wählte also das Katzwanger Schwein und wartete ein kleines Weilchen, während dem ich dem Koch Tim Kohler in der selbst für Profi-Verhältnisse winzigen Küche durch eine große Glasscheibe bei der Arbeit zuschauen konnte.

Wenig später kam dann mein Essen: Außen schön resches und innen allergenauestens auf den Punkt gegartes, wunderbares Fleisch auf einem Bett von seidiger, vermutlich in Milch gegarter Polenta und kräfigt angeröstetem Spitzkohl, der dem Ganzen noch mehr Röstaromen und vor allem Süße zufügte. Diese Süße wiederum wurde gekontert von sauer angemachten Johannisbeeren und kleinen Klecksen von schön grünem Apfelpüree. Schwein und Apfel ist ja ohnehin ein großer Klassiker. Beim Schwein hat die Küche viel weniger Spielraum als etwa bei Rindfleisch, das in einem relativ weiten Temperaturbereich “irgendwie medium” ist. Beim Schwein aber muß wirklich alles stimmen, insofern sieht man hier immer gut, was die Küche kann (wobei wir von der Sous-Vide-Technik hier mal nicht sprechen wollen…).

Das Gericht war nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch insgesamt so lecker, dass ich in kürzester Zeit meinen Teller ratzeputze leer hatte (siehe Beweisfoto).

Es folgte sofort der nächste Auftritt der Lieblingsbedienung. Ob ein gerne noch ein Eis hätte – Sie würde dann für mich beim Koch mal nachfragen, ob vielleicht noch was davon da sei. Wunderbar, wer kann da nein sagen, wenn extra für mich der Koch gefragt wird? Der allerdings wollte dann wissen: “Will er ein Eis oder ein Dessert?” – Was für eine Frage. Natürlich wollte ich ein Dessert.

Und auch das überzeugte mich vollkommen: Wunderbar sämiges Joghurteis aus dem Pacojet (zugegeben: Diese Art von Sämigkeit kriegt man nur mit dieser Wundermaschine hin…) auf kalten, gekochten Birnen, topfrischen, süßen Himbeeren auf einem Fundament von gehackten Haselnüssen. Außerdem kam das Apfelpüree vom Hauptgericht nochmal zum Einsatz. Insgesamt war das ein wirklich tolles Spiel mit Farben, Formen und Konsistenzen, aber andererseits völlig ohne Chichi oder molekularen Technik-Tricks.

Begeistert verlangte ich nach der Rechnung, die mit 16,50 für das tolle Hauptgericht, 10 Euro fürs Dessert, 6,20 für den Apfelsecco und 2,50 für eine kleine Flasche Wasser sehr angemessen ausfiel.

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2 Kommentare

  1. Hallo Thomas,
    freut mich, dass es dir so gut geschmeckt hat Ich vermute jetzt, dass du das Abendmenü auch bald testen wirst!? Ich bekomme nach deinem Bericht auch schon wieder Appetit…
    Sonnige Grüße
    Thomas

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