Die “Esskursion” in der Pirckheimer Straße ist ziemlich sicher Nürnbergs originellstes Restaurant.

Das liegt zum großen Teil am Wirt, Besitzer, Koch, Servicekraft und einzigem Angestellten Norbert Weidner. Er ist kein Koch, das muß man sagen. Aber er kann kochen. Und vor allem: Er hat die Welt gesehen, insbesondere Asien. Dort hat er aber nicht nur geguckt, sondern auch gegessen – und sich die Rezepte ganz offensichtlich sehr gut gemerkt.

Sein kleines Restaurant wirkt eher wie ein Laden. Es gibt nur einen großen Tisch, an dem man Platz nehmen kann. Intimes Romantik-Geflüster kann man also erstmal vergessen.

Eine Esskursion nach Indien

Aber das ist nicht schlimm, denn was Norbert auftischt, macht die etwas neonmäßige Atmosphäre locker wieder wett. Es gibt eine kleine Karte mit einem wirklich wilden, aber eben durchweg leckeren Mischmasch aus allen asiatischen Küchen zwischen Indien und Japan. Zur Vorspeise hatten wir etwa sehr gute Samosas, das ist eine indische Teigtasche, die meist mit einer Mischung aus Kartoffeln, Zwiebeln und Erbsen gefüllt wird (manchmal enthält sie auch Fleisch oder alles mögliche andere). Samosas kriegt man natürlich auch beim Inder um  die Ecke – aber diese hier schmecken absolut authentisch, so wie in Indien auch.

Als Hauptgericht kamen ein indisches Thali, also eigentlich ein Sammelsurium aus erschiedenen Currys und Würzsaucen. Auch das habe ich in Deutschland noch nie so originalgetreu gegessen. Ein absoluter Traum. Das andere Hauptgericht war ein Nudelgericht mit Fisch, völlig anders, weil eher südasiatisch/thailändisch, und ebenfalls sehr lecker.

Norbert Weidner macht in seinem Restaurant alles selbst. Deshalb muß man schon ein bißchen Zeit mitbringen, acuh wenn es nur gut 10 Plätze gibt. Aber dafür ist auch alles frisch gekocht, und die Preise sind absolut vertretbar. Insgesamt hat die Esskursion wirklich gute Karten, mein neues Stammlokal zu werden.