Gulasch Niedrigtemperatur: einfach und sehr lecker

Jaja, schon klar: Dieses Rezept für Gulasch ist kein ganz klassisches Niedrigtemperatur-Garen. Denn die Temperaturen sind zwar niedrig, aber nicht sooo niedrig. Trotzdem erlaube ich mir, den Begriff zu verwenden – denn am Ende könnte man den Ofen sogar noch ein bißchen weiter runterdrehen; und außerdem nutze ich hier letztlich die gleichen Prinzipien.

Die Zutaten für Gulasch Niedrigtemperatur-Garen (4 Personen, beliebig erweiterbar)

  • 800g Rindfleisch, am besten aus der Schulter
  • Gleiche Menge Zwiebeln, SEHR FEIN gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, gehackt
  • 6+2 EL Paprika, scharf oder mild nach Belieben
  • je 1/2-1 EL Majoran, Thymian und Kümmel
  • Salz, Pfeffer
  • Butterschmalz zum Braten

Die Zubereitung für Gulasch Niedrigtemperatur-Garen

Rinder-Gulasch Niedrigtemperatur

den Ofen auf 110 Grad vorheizen (mit Bratenthermometer kontrollieren!). Das Fleisch in grobe Stücke schneiden, ca. 4 cm Kantenlänge. Das mache ich immer selbst, denn beim Metzger bekommt man meistens Stücke, die zu klein sind und dann beim Schmoren trocken werden. Die Zwiebeln wirklich fein hacken, das ist für das Gericht sehr wichtig. Die Zwiebeln in einem schweren Schmortopf bei SEHR GERINGER HITZE gründlich weich dünsten. Das dauert ca. eine halbe Stunde (!), die Zwiebeln sollen dabei möglichst keine Farbe bekommen, sondern nur glasig, süß und weich werden. Aber die Zwiebeln müssen WIRKLICH WEICH werden, weil das bei der geringen Hitze nachher im Ofen nicht funktionieren würde.

Wenn das geschafft ist, die Zwiebeln an den Rand des Topfes schaben und das Fleisch anbraten. Auch hier brauchen wir keine tiefbraunen Farbtöne. Jetzt 6 EL Paprika (können auch 8 sein) und die restlichen Gewürze zugeben und alles etwas schmurgeln lassen. Dann salzen und pfeffern und mit Wasser aufgießen, sodaß die Zutaten nicht ganz bedeckt sind. Alles auf dem Herd etwas durchköcheln lassen.

Dann den (möglichst vorgewärmten!) Deckel auf den Topf legen und das Ganze für 6-8 Stunden (!) in den Ofen schieben. Es können auch 10 oder 12 Stunden sein, dann würde ich aber eher 100° einstellen statt 110°. Man kann den ganzen Vorgang auch im Slow Cooker machen. Eine andere Möglichkeit wäre es, das Fleisch mit den Zwiebeln zu vakuumieren und bei 60° 12 Stunden sous vide zu garen. Währenddessen kann man das Gericht komplett sich selbst überlassen. Anschließend aus dem Ofen nehmen, auf dem Herd nochmal aufkochen, noch 2 EL Paprika zugeben und abschmecken. Mit dieser Methode kriegt man auch die zähesten Fleischstücke weich, das Gulasch gelingt also IMMER und ist IMMER saulecker. Viel Spaß! Als Beilage gibt es bei mir meistens Kartoffelbrei, damit man die tolle Sauce damit aufsaugen kann.

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primark

5 Kommentare

  1. Hallo,
    koche nun schon das dritte Mal nach diesem guten Rezept, weil es echt gut gelingt und über Nacht zubereitet werden kann, ohne die ganze Zeit daneben stehen zu müssen.
    Einzig das “beiseite schieben” der zwiebel und zubereiten des Fleisches ist für mich ein Rätsel, denn auch im größten Topf finde ich den platz nicht.

    Und erdäpfelpürre ist eigentlich ein fauxpas. Da blutet mein österreichisches Herz. . Eine frische Semmel eignet sich viel besser zum Tunken. 😉

  2. Sind bei den Gewürzen wirklich Esslöffel gemeint, nicht TL? Mit kommt ein EL Kümmel so viel vor, und vor allem das Paprikapulver, das ist ja eine ganze Packung? Möchte es gerne mal ausprobieren nach deiner Methode.

    • Die Angaben sind perfekt. Habe das Gulasch nach Rezept bereits mehrfach gemacht. Beim ersten Mal hatte ich das Fleisch tatsächlich kleiner geschnitten – ist man ja so gewohnt – und es war trocken. Seitdem schneide ich es wirklich auf die angegebene Größe. Und ja, Kümmel, Majoran, Thymian ist auch so okay. Ich nehme sogar noch etwas mehr vom Kümmel. Wer ihn nicht so mag, kann ihn ja mahlen.

  3. Tolles Rezept, aber solange noch Flüssigkeit mit im Topf ist, kann das Fleisch gar nicht wärmer als 100°C werden. Daher ist es relativ egal, ob der Ofen nun auf 100°C oder 110°C eingestellt ist…

    • Liebe/r Physiker, ich streite grundsätzlich nicht mit Naturwissenschaftlern… 😉 Der Temperaturunterschied entscheidet lediglich darüber, wie schnell die Flüssigkeit verdunstet. Liebe Grüße und noch viel Spaß beim Kochen! Thomas

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