Restaurant King´s and Queen´s Schweinfurt

Restaurant Kings and Queens Schweinfurt

Das Restaurant Kings and Queens in Schweinfurt habe ich durch Zufall entdeckt. Es liegt recht unscheinbar in einem schönen alten Gebäude am Rande der Innenstadt. Und eines schonmal vorweg: Ich war sehr überrascht, dass man in Schweinfurt derartig gut essen kann (nichts gegen Schweinfurt).

Restaurant King´s and Queen´s SchweinfurtDas Restaurant Kings and Queens hat einen schönen, schnuckeligen Gastraum mit 22 Plätzen. Wir besuchten das Restaurant an einem Mittwoch und waren überrascht: Der Laden war praktisch voll. Wenn wir das nächste Mal wiederkommen (was ziemlich wahrscheinlich ist), werden wir auf jeden Fall vorher reservieren.

Im Kings and Queens gibt es gehobene Küche. Nicht auf Sterne-Niveau, aber dafür bezahlbar und deutlich lockerer, als es leider immer noch in vielen Sterne-Restaurants zugeht. Es gibt drei Menüs, deren Gericht sich teilweise überschneiden und bei denen man sich immer entscheiden kann, wieviele Gänge man möchte: Ein “kleines” Menü, ein “großes” Menü und dazu noch ein vegetarisches, was ich sehr lobenswert finde, auch wenn es von den Gästen offenbar nicht so häufig gewählt wird. An den Gerichten liegt es jedenfalls bestimmt nicht, die sind durchweg richtig lecker bzw. machen einen richtig leckeren Eindruck.

Wir entschieden uns für das “große” Menü mit sieben Gängen. Zuerst kam, wie in der gehobenen Gastronomie üblich, ein kleiner, “Amuse Guelle” genannter Appetithappen, der schon einmal Lust machte auf mehr: Ein kleines Glas mit einem sehr fluffig es Paprika-Schaum aus dem Sahne-Siphon, der von geräuchertem spanischem Paprikapulver und ein wenig Olivenöl gekrönt war. Sehr lecker die feine Schärfe in Verbindung mit der Luftigkeit des “Espumas”.

Restaurant King´s and Queen´s SchweinfurtAls nächstes folgte gleich ein weiteres Highlight in Form von drei sehr schönen “Tapas”: Ein feiner kleiner “Fisch-Eintopf” mit Safran, zwei saftige Garnelen auf Bohnen-Lauch-Gemüse und ein kleiner Salat von der Lammzunge, der mit einem alten Essig wunderbar aromatisiert war. Insgesamt ein rundum gelungener Einstieg ins Menü.

Danach kam eine recht scharfe Paprika-Essenz, die mir gerade aufgrund der Schärfe sehr gut schmeckte. Allerdings hätte ich keine ganz so große Portion gebraucht, und die in der Essenz schwimmenden Ricotta-Basilikum-Maultaschen hatten es gegen das starke Aroma der Suppe ziemlich schwer.

Die darauf folgenden Steinpilz-Ravioli mit Nußbutter und Pecorino sind eine ganz klassische Zubereitung, die sich deshalb mit ganz vielen anderen Versionen desselben Rezepts vergleichen lassen muß. Diesen Vergleich besteht sie durchaus. Ich fand lediglich den Pecorino ein bißchen zu hoch dosiert. Leider hatte ich vergessen, hier nachzufragen, aber ich habe den Verdacht, dass der Nudelteig aus einem anderen als dem typischen “00”-Mehl hergestellt war, es fehlte ihm in meinen Augen ein wenig Elastizität, die einen perfekten Nudelteig so spannend macht. Aber das ist nur ein Detail.

Lammrücken Restaurant King´s and Queen´s SchweinfurtJedenfalls ging es sofort wieder wunderbar weiter: Ein genau auf den Punkt gebratenes Stück Seeteufel. Dazu gab es schön aromatisch eingelegte Zwiebel und angegrillten Lauch. Diese Kombination wäre schon für sich alleine sehr gut gewesen, vor allem die Röstaromen vom Lauch in verbindung mit der sauren Zwiebel und dem schön bißfesten Fisch. Allerdings wurde das ganze noch gekrönt von einer schön luftig aufgemixten Limettensauce, die diesen Gang für mich zum zweiten Höhepunkt des Abends machte.

Danach folgte das “offizielle” Hauptgericht, ein rosa gebratenes, für meine Begriffe sehr großes Stück vom Lammrücken, dazu Püree und frittierte Chips von der Süßkartoffel sowie Nam Prik (eine scharfe Sauce aus Nordthailand) und Mais. Ich muß dazu sagen, dass ich generell kein großer Freund von Mais bin. Die Kombination eines mittelamerikanischen Gemüses mit einer asiatischen Sauce erschien mir nicht unbedingt naheliegend – bis auf einen kleinen Hauch zu viel Knoblauch hat es aber natürlich trotzdem geschmeckt.

Nach dem Hauptgang kam noch ein Bergkäse mit grünem Öl und Pfifferling-Salat. auch diesen Gang habe ich nicht ganz verstanden, die Pfifferlinge ohne den Käse hätten mir genauso gut geschmeckt. Vielleicht wäre auch ganz klassisch kross ausgebratener Speck statt Käse eine gute Idee.

Zum Dessert gab es jedenfalls mehrere Sorten Eis bzw. Sorbet mit sehr leckeren frischen Beeren (leider vermutlich die letzten der Saison) und einem in Stücke gebrochenen Schokoladenkuchen. Eine insgesamt wirklich leckere Angelegenheit.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.