Restaurant “Sauvage” Berlin: Steinzeit auf dem Teller

Restaurant Sauvage“Paläo” ist das neue Schlagwort, was Ernährungstrends angeht: Die gesündeste Ernährung, so die These, sei diejenigen, die es schon in der Steinzeit gab. Also: Keine Milchprodukte, kein Getreide, kein Brot. Dafür aber Obst und Gemüse bis zum Abwinken, außerdem Fleisch und Fisch und sogar Blüten. Das Spektrum der Zutaten ist in dieser Paläo-Küche also wesentlich breiter als z. B. in der veganen.

Im Restaurant “Sauvage” am Rande des Berliner In-Stadtteils Prenzlauer Berg hat man sich genau dieser Paläo-Küche verschrieben. Bei unserem Besuch – an einem Donnerstag – mit eher mäßigem Erfolg: Außer uns waren in dem nicht ganz kleinen Restaurant nur zwei Tische besetzt.

Die sehr freundliche Bedienung kam sofort auf uns zu und beriet uns sehr kompetent.

Die Steinzeit-Esserei begann für uns nach einem schönen Gruß aus der Küche des Restaurant “Sauvage” (fermentierte Karotten) einmal mit sehr interessantem eingelegtem Spargel mit lakto-fermentiertem Sellerie, wir wir ihn noch nie gegessen hatten. Ein wirkliches Erlebnis! Die andere Vorspeise war ein sehr gut gebratener Oktopus mit fermentiertem Blumenkohl und Tabouleh. Dazu gab es ebenfalls sehr spannende Orange-Minze-Paprika-Coulis.

Zwiespältiger Eindruck im Restaurant “Sauvage”

Auf die Hauptgerichte mußten wir leider ein bißchen warten, was angesichts des leeren Restauratns umso unverständlicher war. Das Gericht selbst hinterließ einen zwiespältigen Eindruck: Die Rotbarben waren deutlich zu durch gebraten und damit leider sehr trocken, was bei den kleinen Fischchen bekanntermaßen sehr schnell passiert. Interessant war dagegen die mit Tapioka-Perlen gefüllte eßbare Tulpe. Die begleitende fünf-Gewürz-Kokosnuss-Sauce sowie das Blumenkohl-Zitronengras-Püree waren beide sehr lecker. Insgesamt kann man auch sagen, dass alle Gerichte sehr hübsch auf kleinen Schiefer-Platten angerichtet waren. Das Auge wurde im Sauvage also auf jeden Fall satt.


Das Highlight unseres Abends kam mit dem Dessert, für das wir uns allerdings erst nach einigem Zögern entschieden: Eine Spargel-Mousse mit Oliven und einer Art Nuß-Brot (ohne Mehl natürlich, wir sind ja in der Steinzeit!). Zunächst mal habe ich stark gezweifelt, ob man das überhaupt essen kann. Das kann man sogar sehr gut: Die Nachspeise war absolut ungewöhnlich, aber zum reinlegen lecker. Auch die Oliven harmonierten ganz hervorragend mit der Spargel-Vanille-Creme und dem knusprigen Nußbrot.

Trotz dieses Highlights hinterließ das “Sauvage” bei mir leider einen zwiespältigen Eindruck. Fehler wie der zu trockene Fisch sollten in einer Küche, die solche Preise aufruft (Hauptgerichte zum Teil deutlich über 20 Euro), eigentlich nicht passieren. Es gibt also Licht und Schatten im Restaurant Sauvage. Ich wünsche dem Küchenteam, dass es am Schatten arbeitet – dann hat das Konzept noch echtes Potenzial.

 

http://www.öffnungszeiten-deutschland.com/

primark

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