Spargelsud

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Eine der beliebtesten Standardfragen in Interviews mit Sterneköchen lautet: Was sich die Damen und Herren denn als Henkersmahlzeit wünschen würden. Dabei kommen dann so Dinge heraus wie Pommes rot-weiß oder Currywurst im Brötchen. Bei mir wäre einer der heißesten Kandidaten dieser: Spargelsud mit Ei und Schnittlauch. In einigen fränkischen Restaurants gibt es das immer noch zur Spargelzeit – allerdings steht das Gericht selten auf der Speisekarte, man muss schon extra danach fragen. Es ist, wenn es gut gemacht ist, nichts weniger als eine jener Offenbarungen, jener unschlagbaren Kombinationen, die man auch beim besten willen nicht weiter verbessern könnte. Also so ähnlich wie Weißwurst mit Brezel und süßem Senf oder Schnitzel mit Kartoffelsalat. Der besondere Vorteil im Restaurant besteht darin, dass hier in Sud natürlich viele Portionen Spargel gegart werden, es hat das ganze noch wesentlich leckerer ist, als man es daheim jemals hinkriegen könnte. Dennoch: auch hier ist das Ganze sehr lecker. Im Prinzip nimmt man das Kochwasser, indem man seinen Spargel gegart hat. Wer etwas von der Sache versteht, hat es ohne hin mit Zucker (!) und Salz gewürzt. Eventuell muss man da noch etwas justieren, im Zweifel sollte man eher etwas stärker würzen als zu schwach. Der kochend heiße Sud kommt bei mir in eine große Teetasse, außerdem kommt noch ein Eigelb dazu – aber erst ganz kurz vor dem Servieren. dadurch hat man beim Essen die Möglichkeit, das Eigelb entweder roh zu genießen oder es ein wenig stehen zu lassen, wodurch es etwas fester wird. die einzige sonstige Zutat ist circa ein Teelöffel gehackter Schnittlauch. Das Ergebnis ist im Idealfall nichts weniger als perfekt. Einfach zum reinlegen.

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