Der Steak-Point Karstadt in Nürnberg ist sowas wie ein Mekka. Ein Mekka für Fleisch-Fans, die beste Qualität wollen, aber gleichzeitig auf´s Budget achten (müssen). Wenn man ehrlich ist, dann handelt es sich beim Steak-Point um sowas wie einen Metzgerei-Imbiss – allerdings gemäß dem Konzept des Warenhauses natürlich in etwas edlerer Variante. Man sitzt hier allerdings weder gemütlich noch sonderlich bequem. Den Service machen die Köche selbst, nicht immer auf dem höchsten diplomatischen Niveau. Aber das ist alles nicht entscheidend.
Entscheidend ist das Fleisch. Das kann sich, wer möchte, direkt nebenan aus der Theke der Karstadt-Metzgerei aussuchen. Gebraten wird alles, was hier im Angebot ist. Und das reicht von argentinischem Feuchtreife-Filet (wer´s mag…) über beste irische, französische und deutsche Ware bis hin zu Fleisch vom Wagyu-Rind, das hier in kleinen Portiönchen und zu den üblichen Wahnsinnspreisen in Folie eingeschweißt erworben werden kann. Das Tolle daran aus Sicht eines echten Fleischfanatikers: Im Endeffekt kann man sich sogar das einzelne Fleischstück aussuchen, das man essen möchte.
Am langen Tresen des “Steak Point” wird dann tatsächlich der Metzgereipreis für das Fleisch berechnet – zuzüglich einer Gebühr für das so genannte “Gedeck” von 7,50 Euro. In diesem Preis enthalten ist das Braten des Fleischs, Steaksaucen nach Wahl, Weiß- oder Vollkornbrot sowie eine von mehreren Beilagen, die zur Wahl stehen. Der geneigte Carnivore kann sich an dieser Stelle entscheiden zwischen Farmersalat (sehr zu empfehlen), grünem Salat, einer Mischung aus beidem oder einer Baked Potato (nicht zu empfehlen, kommt aus der Mikrowelle). Die Beilagen sind insgesamt keine große kulinarische Offenbarung, denn, wie gesagt: Es geht hier ums Fleisch. Das Baguette ist allerdings immer topfrisch, weil es aus der hauseigenen Bäckerei nur einen ganz kurzen Weg bis zum Steak Point zurückzulegen hat. Eine Flasche Mineralwasser kostet mit 2,20 Euro auch nicht die Welt.
Steak-Point Karstadt: Fleisch ruckizucki
Wer sich also sein Fleisch und seine Beilagen ausgesucht hat, der bekommt letztere ruckizucki serviert und kann schon mal loslegen. Das Fleisch wird bei Steak-Point Karstadt vor aller Augen auf großen Gastro-Grillplatten zubereitet. Deshalb ist man als Gast immer auf dem Laufenden, was das eigene Essen gerade so treibt. Zu haben sind theoretisch alle denkbaren Garstufen von “Bleu”, also so gut wie roh, bis “Well Done”, also durchgebraten. In der Praxis wird von den Fachkräften beim Steak Point, die ja im Endeffekt ihr ganzes Arbeitsleben lang nichts anderes machen als Steaks braten, die gewünschte Garstufe sehr häufig erreicht. Es gibt jedoch auch Ausreißer in beide Richtungen. Wenn das passiert (es ist mir bei insgesamt sehr vielen Besuchen schon zwei- oder dreimal passiert), wird aber gerne nachgearbeitet.
Am Ende bekommt man beim “Steak Point” im zweiten Untergeschoß der Nürnberger Karstadt-Filiale an der Lorenzkirche konkurrenzlos gute Fleischqualität zum konkurrenzlos günstigen Preis. Die Nachteile sind allerdings wie schon angesprochen die quasi nicht vorhandene Gemütlichkeit, da man ja praktisch mitten in einem Supermarkt sitzt – und die Tatsache, dass die nicht allzu vielen Plätze um die Mittagszeit fast immer ausgebucht sind.
