Cucina Italiana Nürnberg

Cucina Italiana Nürnberg Obstmarkt

Der Standort der heutigen Cucina Italiana Nürnberg am Obstmarkt hat Geschichte: Jahrzehntelang residierte hier “da Claudio”, lange Zeit Nürnbergs bester (und teuerster) Italiener. Nach einigen Irrungen und Wirrungen (“da Claudio” ist mittlerweile in der Rosenau ansässig) residiert am historischen Ort die Cucina Italiana Nürnberg.

Cucina Italiana Nürnberg
Sauce gut, alles andere na ja: Nudeln mit Miesmuscheln und Langostinos in der Cucina Italiana Nürnberg

Auf den ersten Blick ist der Laden etwas merkwürdig. Und ich gestehe: Ohne den Tipp eines Freundes wäre ich hier vermutlich nie eingekehrt. Zu abschreckend ist die “Pizza-Ecke” neben der Frauenkirche. Dort kann man durch ein kleines Fensterchen Pizza zum Mitnehmen ordern. Die ausgehängte Speisekarte ist voll der üblichen Grausamkeiten italienischer Pizza- und Pastaküche: Von der Margarita bis zu den “Quattro Stationi” gibt es alles, was das Herz des Aldi-Gourmets begehrt.

Im eigentlichen Restaurant, das man durch den Eingang am Obstmarkt betritt, bietet sich dann fast das gegenteilige Bild. Die (übrigens originelle) Tageskarte glänzt mit wahrhaft gepfefferten Preisen. die Hauptgerichte kosten bis zu knappen dreißig Euro, die Nudelgänge nicht unter 12. Für Nürnberger Verhältnisse ist das am absolut obersten Ende der Preisskala. Ich habe es in diesem Zusammenhang ja hier schon ein paarmal geschrieben: Bei solchen Preisen erwarte ich eine perfekte Leistung. Und das nicht nur in der Küche, sondern auch beim Service.

Cucina Italiana Nürnberg
Nicht still: Mein Wasser in der Cucina Italiana Nürnberg.

Und da ist auch schon mein erster größerer Kritikpunkt. Bei meinem Besuch waren von den knapp 30 Tischen im Innen- und Außenbereich gerade mal sechs besetzt. In einem Restaurant, das gerade mal zu 20 Prozent ausgelastet ist, möchte ich nicht länger als zehn Minuten warten müssen, bis sich endlich eine mürrische Servicekraft zu mir an den Tisch verirrt (der im Übrigen nicht mehr als drei Meter vom vorherigen Standort ebenjener Servicekraft entfernt liegt). Und WENN sich dann die Servicekraft schon endlich zu mir verirrt, möchte ich vielleicht mittags auch gleich mein Wasser bestellen und nicht nochmal fast 10 Minuten warten, bis ich das endlich tun darf. Und, nur nebenbei: Wenn ich ausdrücklich ein stilles Wasser bestelle, möchte ich kein spritziges (siehe Beweisfoto). Sorry.

Also, ich denke, es wird dem geneigten Leser klar: Der Service ist ein Problem in der “Cucina Italiana” – und zwar kein kleines. Es fehlt an der Freundlichkeit (man könnte den Gast durchaus einfach mal fragen, wie es ihm geschmeckt hat). Es fehlt an der Kompetenz (die Gerichte auf der Tageskarte, die auf italienisch angeschrieben waren, konnten nicht auf Anhieb erklärt werden). Und es fehlt am Tempo.

Nach der zu langen Wartezeit entschied ich mich schließlich für die “Pacchieri” mit Cozze und Langostini für heftige 14,50 Euro. Dabei handelte es sich um (nicht hausgemachte) Nudeln, die aussahen wie eine Art “verkürzte” Canneloni. Sie waren begleitet von einer (guten bis sehr guten) Sauce auf der Basis von Cocktailtomaten. Darin lagen genau 8 Miesmuscheln und 4 kleine Langostini.

Die letzteren immerhin waren bis auf eine Ausnahme fachgerecht zubereitet, d.h. von “hinten” aufgeschlitzt und entdarmt. In einem der vier Langostini war leider der Darm noch drin. Das ist eklig und für diesen Preis nicht in Ordnung.

Am merkwürdigsten jedoch war die Temperaturverteilung auf meinem Teller: Einzelne Komponenten, etwa genau EIN Langostino, aber auch ein Teil der Nudeln, waren brüllheiß, sodass man sie weder in den Mund noch in die Hand nehmen konnte. Andere Teile wiederum waren so kalt (bzw. bei den Nudeln viel zu al dente), dass ich mich fast darüber beschwert hätte.

Eine solche Temperaturverteilung kriegt man zum Beispiel sehr einfach unter Zuhilfenahme einer Mikrowelle hin. Nun will ich der Cucina Italiana Nürnberg nichts unterstellen. Und der Einsatz einer Mikrowelle an sich ist noch nichts schlechtes. Nur sollte man es halt einfach können, wenn man solche Preise verlangt.

Schon klar: Ich war kurz vor 14 Uhr in der Cucina Italiana Nürnberg, da möchte die Küche schon gerne mal Pause machen bzw. den Abendservice vorbereiten. Aber nochmal: Dann darf man nicht solche Preise aufrufen. Zusammen mit meinem (wie gesagt so nicht bestellten) Wasser wurde ich also 17,50 los für ein Essen, bei dem man allenfalls die Nudelsauce akzeptieren konnte. Das ist zu wenig.

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