Restaurant “Nopi” London

nopi - 5 Das “Nopi” ist eines von mehreren Restaurants in London, das der berühmte israelische Spitzenkoch Yotham Ottolenghi betreibt. Ich kenne Ottolenghi aus seinen Kochbüchern. Vor allem “Plenty” (zu deutsch: “Genussvoll vegetarisch”) ist eines meiner liebsten Kochbücher, aus dem ich immer wieder gerne Gerichte koche. Leichte und leckere mediterrane Küche, gerne auch vegetarisch – das ist Ottolenghis Motto in seinen Kochbüchern. Das ist auch das Motto im “Nopi”. Steife Sterneküche ist hier nicht angesagt, sondern lockere, informelle Atmosphäre und gutes Essen zu (für Londoner Verhältnisse) halbwegs günstigen Preisen.

Menü oder Tapas im Restaurant “Nopi”

Mein Mittagessen im Nopi begann mit sehr gutem Brot und noch besserem Olivenöl, das unaufgefordert am Tisch auftauchte. Dann kam auch schon die Speisekarte, die grundsätzlich zwei Möglichkeiten bietet. Entweder stellt man sich ein “klassisches” Menü mit Vorspeise, Hauptgericht und Dessert zusammen (und zahlt am Ende fürs Essen zwischen 80 und 100 Euro). Oder man wählt verschiedene kleine Gerichte nach dem “Tapas”-Prinzip – das kommt erstens günstiger, und zweitens hat man so eher die Chance, das gesamte Spektrum der Küche zu probieren.

Ich entschied mich also für die zweite Möglichkeit. Und bestellte bei dem überschallschnellen, aber trotzdem freundlichen Service nicht nur einen äußerst spannenden und dennoch bezahlbaren Rotwein aus Georgien, sondern auch drei kleine Gerichte, die mehr oder weniger gleichzeitig serviert wurden. Einmal waren das kleine frittierte Küchlein, die mit gegarter und zerzupfter Schweineschulter gefüllt waren. Zu dieser Fleisch- und Fettbombe gab es eine sehr grüne und sehr gute Basilikum-Mayonnaise und einen Coleslaw aus Kohlrabi und Nashi-Birne.Sauce. Insgesamt eine gelungene und gut gekochte Kombination; allerdings bestimmt keine Sterne-Küche.

Als zweites Gericht hatte ich Jakobsmuscheln, die sehr dunkel angebraten waren (ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich das gut fand). Dazu gab es Brennesseln und Zitronen-Püree. Auch hier war der Fleischgeschmack der Muscheln mit der Säure der Zitronen sehr gut ausbalanciert, das Gericht in seiner Einfachheit durchaus raffiniert.

Zu guter Letzt gab es mein Highlight: Eine gegrillte Aubergine, die mit einem Mandeljoghurt und eingelegtem Chili serviert wurde. Dieses Gericht war für mich “purer Ottolenghi”: Ganz klar, ganz frisch ohne Chichi und sehr, sehr gut. Den Nachtisch, eine viel zu süße Creme mit Mandeln (schon wieder!) und frischer Kokosnuß hätte ich mir dagegen sparen können, das war nun wirklich keine große Kochkunst.

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