Liebe Leser, bitte lassen Sie sich von der Überschrift dieses Postings nicht abschrecken! Die “Rosa Kuh” am Pfannenfeld 2 in Obermichelbach ist nämlich echt eine extrem coole Sache. Bisher und schon länger gibt es ja Bauernläden. Ich selbst als arbeitender Mensch habe dabei aber das Problem, dass der Laden immer nur dann aufhat, wenn ich arbeite. Und wenn ich dann endlich Feierabend habe, hat der Laden zu.
Daneben hat sich ein zweites Modell entwickelt, das sehr auf Treu und Glauben basiert: Der Bauer stellt einfach eine Box auf, dorthinein tut er Kartoffeln oder ähnliches Verkaufsgut. Der Käufer kann sich die Ware einfach nehmen, und der Bauer vertraut darauf, dass der Kunde sein Geld in eine bereitgestellte Kasse legt. Dieses Modell gibt es häufig z. B. bei Blumen zum selberpflücken.
die Macher der “Rosa Kuh” gehen einen dritten Weg: Es gibt zwar keinen Laden. Aber es gibt zwei Automaten, aus denen man sich leckere Sachen ziehen kann. Der eine ist bestückt mit Wurstkonserven, frischen Eiern, Nudeln und Likör. Außerdem kann man sich aus diesem Automaten für Eur 2,80 leere Literflaschen ziehen. Alle Produkte sind gekühlt, ganz wie es sich gehört. Man kann mit Scheinen oder Münzen zahlen, und der Automat gibt Wechselgeld heraus.
Das eigentliche Highlight aber ist der zweite Automat: Aus ihm kann man sich für einen Euro pro Liter frische Kuhmilch ziehen. Für Leute, die guten Geschmack lieben, ist das das Beste, was es gibt, denn diese Milch kommt wirklich ganz frisch aus dem Euter und wurde in keinster Weise irgendwie behandelt oder haltbar gemacht. Deswegen meinen Einige, man müsse sie vor dem Verzehr abkochen. Denn natürlich enthält solche Milch allerlei Keime – das pasteurisiert Zeug, das es im Supermarkt zu kaufen gibt, ist dagegen praktisch steril.
Die Diskussion darüber, ob Keime im Essen eher gut oder eher schlecht sind, ist derzeit im vollen Gange. Momentan scheint mir der Tenor zu sein, dass unser Körper eher mehr Kontakt mit Keimen braucht, als er ihn heutzutage bekommt. Unser Immunsystem und unsere Verdauung (unter anderem) funktionieren viel besser, wenn sie regelmässig mit “guten” wie “bösen” Keimen konfrontiert werden. Aber natürlich muß jeder selbst wissen, wie er mit dem Thema umgeht.
Ich jedenfalls sage: Die “rosa Kuh” ist eine tolle Sache – ich werde auf jeden Fall wiederkommen!