Einer der größten Vorteile des Sommers ist für mich die Tatsache, dass es zu dieser Jahreszeit die besten Zutaten für Rote Grütze gibt. Natürlich, streng genommen kann man auch im Frühling und Herbst rote Grütze machen. Das tue ich auch oft genug. Aber der Reichtum an Beeren, die es im Hochsommer frisch und regional zu halbwegs günstigen Preise zu kaufen gibt ist schon was besonderes.
Aber rote Grütze hat noch einen weiteren Vorteil: Es eigentlich weniger ein Rezept als ein grobes Konzept. Die Zutaten können je nach Jahreszeit (oder je nach Lust und Laune) variieren. Die Grütze muß auch nicht immer rot sein; manchmal ist sie bei mir auch weiß oder grün. Man kann eigentlich fast alle Obstsorten verwenden, nur Äpfel eignen sich nicht so gut und auch viele Exoten funktionieren nicht. Aber gut bis sehr gut funktioieren:
- Erdbeeren
- Himbeeren
- Brombeeren
- Heidelbeeren
- Johannisbeeren
- Kirschen
- Rhabarber
- Pfirsiche
Von diesen Früchten braucht man ca. 1 Kilo. Weitere
Zutaten für rote Grütze
- 150 g Zucker
- abgeriebene Schale einer Zitrone
- 1 Vanilleschote
- 1/2 TL frisch geriebener Ingwer
- 1/8 l trockenen Weißwein
- 20g Speisestärke
Zubereitung für rote Grütze
Zuerst gebe ich den Weißwein in einen kleinen Topf, koche ihn auf und halte dann ein Feuerzeug knapp über die Flüssigkeit. Sie sollte jetzt mit blauer Flamme zu brennen beginnen. Das ist der Alkohol, den ich in meiner roten Grütze nicht haben möchte, denn ich finde, er verfälscht den fruchtigen Geschmack. die Stärke mit 3 EL Wasser gründlich glatt rühren. Die Früchte jetzt mit dem Ingwer, der abgeriebenen Zitronenschale und der längs halbierten Vanilleschote in den Wein geben und gar kochen. Bei manchen Obstsorten (z. B. Erdbeeren) geht das sehr schnell. Dann die angerührte Stärke dazugeben, gut durchrühren und nochmal kurz aufkochen. Fertig!
Zur roten Grütze dazu gibt es bei mir meistens eine ganz klassische und sehr leckere Vanillesauce, die allerdings im Unterschied zur roten Grütze nicht vegan ist.
Zutaten für Vanillesauce
- 200 g Sahne
- 200 g Milch
- 60 g Zucker
- 3 Eigelb
- 1 Vanillestange, halbiert
Zubereitung für Vanillesauce
Sahne, Milch, Zucker und Vanilleschote zusammen aufkochen, den Topf vom Feuer nehmen und kurz abkühlen lassen. Jetzt die Eigelbe zugeben und SOFORT mit dem Schneebesen zu rühren beginnen. Der Punkt bei dieser Sauce ist, dass Eigelb bei ca. 80° zu stocken beginnt, wodurch die Sauce eine schöne sämige Bindung bekommt. Übertreibt man es aber mit der Hitze, hat man am Ende Rührei. Die Kunst ist also, das Ganze genau in den richtigen Temperaturbereich zu bringen. Und dabei hilft wieder mal am besten ein digitales Bratenthermometer. Nun also erhitzen wir die Sauce wieder vorsichtig auf dem Herd und RÜHREN DABEI STÄNDIG WIE EIN WAHNSINNIGER MIT DEM SCHNEEBESEN ODER EINEM LÖFFEL DARIN HERUM. Es soll sich nichts am Boden absetzen. Und bei der dauernden Rührerei merkt man auch am ehesten, wenn die Bindung einsetzt. Die wichtigste Regel aber lautet: GEDULD! Also: Nur wenig Hitze, Zeitlassen, immer wieder die Temperatur prüfen. Dafür bekommt man dann am Ende eine der wunderbarsten Saucen der Welt. Wenn sie genügend gebunden ist, SOFORT den Topf vom Herd nehmen und die Sauce umfüllen.