Ich gebe zu: Der Bayerische Wald war bislang nicht so sehr auf meiner geistigen Landkarte. Auch wenn ich vor ein paar Jahren ein paar sehr schöne Tage ganz grundsätzlich in der niederbayerischen Ecke verbracht habe. Der damalige Kurzurlaub im Hofgut Hafnerleiten aber hat mich letztlich vielleicht doch auf den Geschmack gebracht. So habe ich mir also diesmal, als wieder einmal ein kleiner Kurzurlaub anstand, den Bayerischen Wald mal etwas genauer angeschaut.
Und siehe da: Seit meiner Kindheit in den 70er Jahren hat sich in dieser schönen Gegend sehr viel getan. Nicht nur, dass die Straßen viel besser ausgebaut sind als früher. Auch der Nationalpark hat sich – wie ich finde – sehr gut entwickelt, das touristische Angebot ist größer geworden – und die Natur im naturbelassenen Wald sogar noch faszinierender.
Die größte Entwicklung hat aber meiner Meinung nach das Beherbergungsgewerbe hinter sich. Ein ganz tolles Beispiel dafür, welcher Komfort mittlerweile auch im Bayerischen Wald möglich ist, ist das Biohotel Pausnhof im St. Oswald. Wirt Johann Simmet und seine Mannschaft haben hier in den letzten Jahren mit viel Liebe nichts weniger als ein Kleinod geschaffen, an dem jedes Detail stimmt.
Das beginnt schon am Morgen mit dem Frühstück, das natürlich wie alle anderen Mahlzeiten im Hause ausschließlich aus Bio-Zutaten besteht. Der Chef selbst bereitet jeden morgen verschiedene vegetarische Brotaufstriche zu, die wirklich sehr lecker sind. Aber auch das sonstige Angebot beim Frühstück geht mit einer sehr breiten Palette von Tees, frisch zubereiteten Kaffee-Spezialitäten und vielen verschiedenen Säften weit über das Übliche hinaus.
Mittags bietet die Küche eine kleine Karte, auf der von Suppen über Snacks bis zu “richtigen” Hauptgerichten sicherlich jeder etwas finden wird. Ich entschied mich für die mit 14 Euro nicht billige, aber dafür sehr reichhaltige Brotzeitplatte, die zum größten Teil aus wirklich sehr guten Wurstwaren und Käse bestand.
Am Nachmittag gibt es immer zwei verschiedene, ebenfalls sehr leckere Kuchen nebst Tee. Das alles ist im Zimmerpreis enthalten. Das Gleiche gilt für das Abendessen mit vier Gängen. Hier kann man sich schon den Tag über für einen von drei verschiedenen Hauptgängen entscheiden. Einer davon ist immer vegetarisch bzw. vegan. Als ersten Gang gibt es meist ein Salatbuffet, danach folgt eine Suppe und dann das Hauptgericht. Alles, was wir aus der Küche genießen durften, war gut zubereitet und schmeckte ebenso. Das galt in meinem Falle für das Wiener Schnitzel vom Hähnchen genauso wie für die Rehmedaillons. Auch die Desserts waren ebenso wohlschmeckend wie originell.
Ein Aufenthalt im Biohotel Pausnhof wäre nicht komplett ohne einen Besuch in der schön gestalteten Sauna- und Wellness-Landschaft. Es gibt zwar kein Hallenbad, dafür aber ein Freiluftbecken mit warmem Wasser – das machte uns auch bei eisigen Temperaturen viel Spaß. Im Innenraum dann gibt es ein Dampfbad, eine “klassische” Sauna und ein Sanarium. Das Sanarium ist nicht ganz so heiß wie eine “richtige” Sauna, Lichteffekte sollen sich zusätzlich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Insgesamt war der Aufenthalt im Biohotel Pausnhof mit das Entspannendste, was ich seit Jahren erlebt habe – wenn er auch mit rund 250 Euro pro Nacht (für 2 Personen mit “3/4-Pension” wahrlich nicht ganz billig ist. Aber hier bekommt man wirklich viel für sein Geld.