Das Restaurant Würzhaus Nürnberg ist eine meiner kulinarischen Lieblingsadressen in der Stadt. Ich komme immer wieder hierher, ob alleine, mit Freunden oder der Familie. Das hat vor allem damit zu tun, wie Chefköchin Diana Burkel zu Werke geht: Sie kocht überraschend, handwerklich perfekt und oft mit einem kleinen Augenzwinkern. Die Zutaten sind von höchster Qualität, die Küche macht sich viel Arbeit und das Ergebnis überzeugt. Außerdem hat Diana eine ganz tolle Philosophie, was ihre Zutaten angeht: Vieles kommt von kleinen, nachhaltig produzierenden Lieferanten aus der Region. Sowas möchte ich gerne unterstützen.
Außerdem finde ich es gut, dass Diana Burkel, die ihr Handwerk unter anderem bei Andre Köthe im Nürnberger Essigbrätlein gelernt hat, ganz bewußt nicht in den Sphären der Sterneküche unterwegs ist. Das bedeutet für mich ganz praktisch, dass man hier nicht ganz so viel Geld ausgeben muß und trotzdem hervorragendes Essen bekommt.
Weil ich einfach mal schauen wollte, ob im Würzhaus noch alles so gut ist wie gewohnt, habe ich dem Restaurant Würzhaus Nürnberg jetzt meinen ersten Besuch im Jahr 2017 abgestattet. Ich kam wieder mal zur Mittagszeit. Das ist ein Tipp für das Würzhaus Nürnberg: Es gibt mittags eine kleine Karte mit richtig günstigen Angeboten – die Qualität stimmt natürlich auch hier unbedingt. Außerdem kann man für 20 Euro ein kleines Menü bestellen. Dann sind Suppe, Hauptgang und Dessert inklusive. Sogar den Espresso hat man mit diesem Arrangement bereits bezahlt.
Es fiel mir sehr schwer, mich für ein Gericht auf der sehr schönen Mittagskarte zu entscheiden. Am liebsten hätte ich ganz einfach alles einmal probiert. Aber das macht der Magen ja leider nicht mit. Also entschied ich mich für das ” gegrillte Kassler”. Doch zuvor gab es erstmal eine schöne bärlauchige Bärlauchsuppe, die neben Bär- auch Schnittlauch enthielt. Damit war sie weniger flach als andere Bärlauchsuppen, die ich schon probiert habe. Schärfe, Umami und Säure hatten eine schöne Balance. Und außerdem liebe ich Croutons, die beim Anbraten richtig viel Butter gesehen haben. Well done!
Dann kam das Highlight: Ein wirklich leckeres, überhaupt nicht salziges und wunderbar auf nur einer Seite gegrilltes Kassler. Es ruhte auf einer Art Weißkohl-Ragout. Außerdem lagen noch ein paar butterweiche und in Butter gechwenkte Kartoffeln mit auf dem Teller. Insgesamt handwerklich sehr gut gemacht, ein wirklich witziges kleines Gericht für den Mittag.
Als Dessert kam dann noch eine schöne Panna cotta mit Beeren und Nüssen, auch dies ohne Fehl und Tadel. Was für eine angenehme Mittagspause im Würzhaus Nürnberg!