“Kobo” – das steht für “Korean Bowl”, also “koreanische Schüssel”. Die Kobo Kitchen Nürnberg ist der neueste Neuzugang zur Gastro-Szene in der Nürnberger Altstadt. Die Kobo Kitchen liegt unweit des germanischen Nationalmuseums und der Mauthalle sehr zentral inmitten eines Bermuadreiecks, das auch etliche Anlaufstellen des Nürnberger Nachtlebens umfasst. Mit dem Konzept wollen die Eigner der Kobo Kitchen ganz offensichtlich das Mittagspausen-Publikum ebenso ansprechen wie die in dieser Ecke Nürnbergs sehr zahlreichen Nachtschwärmer.
Bei meinem Besuch am frühen Nachmittag war ich der einzige Gast – was nicht unbedingt ungewöhnlich und jedenfalls keine Qualitätsaussage ist. Die Kobo Kitchen Nürnberg ist spartanisch eingerichtet. Das komplett in grau gehaltene Interieur besteht aus Bänken in der Höhe von Barhockern und großen Tischen davor. Für ein romantisches Tete-a-Tete ist das Lokal also weniger geeignet.
Aber das ist sicher sowieso für das angestrebte Publikum nicht der Hauptgrund des Besuchs. Vielmehr geht es darum, eine neue asiatische Küchenvariante kennenzulernen, die in Nürnberg noch nicht so verbreitet ist. Anderswo auf der Welt – etwa in den USA – haben sich die zahlreichen Vorzüge der koreanischen Küche dagegen schon weitläufig herumgesprochen.
Die Speisekarte der Kobo Kitchen Nürnberg ist klein (was ich grundsätzlich für einen Vorteil halte). Es gibt einen koreanisch angehauchten Burger, koreanische Pommes und eine “Korean Bowl” – die mußte ich mir natürlich bestellen. Dafür werden am Ende 7,50 fällig, was sich am oberen Ende der Imbiß-Preisskala befindet. Die Bowl wird – leider – in einem Pappschächtelchen serviert und besteht im Prinzip aus mariniertem und gebratenem Rinderhack, Reis, Kimchi und gehackter Frühlingszwiebel Obendrauf thront ein Spiegelei.
Die Service-Mitarbeiterin erklärte mir dankenswerterweise zunächst, wie man das Ganze überhaupt isst: Man muß das Ei zerschneiden, sodass der Dotter nach unten über Hack und Reis läuft – und dann vermischt man alles miteinander. Das ergibt am Ende ein exotisches und durchaus leckeres Geschmackserlebnis. Das scharf-säuerliche und übrigens selbstgemachte Kimchi (das für meinen Geschmack ruhig noch ein kleines bisschen schärfer hätte sein können), der Umami des in irgendetwas Süßem und Sojasauce marinierten Fleisches, der Reis, das Ei und die Zwiebeln ergeben ein komplexes Geschmacksbild. Satt macht das Ganze natürlich außerdem.
Am Ende finde ich die Kobo Kitchen Nürnberg eine gute Ergänzung zum gastronomischen Angebot in der Nürnberger Altstadt. Ich würde das Gericht jedoch nicht jede Woche essen wollen. Deshalb würde ich mir in der Kobo Kitchen Nürnberg auf jeden Fall für die Zukunft wechselnde Tagesgerichte wünschen – die koreanische Küche bietet da auf jeden Fall genügend Möglichkeiten. Und außerdem fände ich´s schön, wenn ich mein Essen nicht aus dem Pappschächtelchen, sondern aus einer richtigen Keramik-Schüssel löffeln dürfte.