Häufige Leser dieses Blogs wissen: Mein Speisezettel ist sehr vielfältig, es gibt eigentlich kaum ein Essen – auch kein veganes! – mit dem ich irgendwelche Probleme hätte oder das ich nicht essen würde. Das gilt jedenfalls so lange, wie die Nahrungsmittelindustrie und ihre chemischen Zusätze aus dem Spiel bleiben.
Manchmal muss es aber auch bei mir einfach ein schönes Stück Fleisch sein. Dazu gehört bei mir auch Kalbfleisch aus artgerechter Haltung. Ich möchte jetzt hier kein Fass aufmachen. Aber ein ganz wichtiger Aspekt bei der ganzen “esse ich Kalbfleisch oder nicht?”-Frage ist die Tatsache, dass unsere heutige Rindfleisch- und vor allem Milchindustrie ohne Kälber nicht möglich wäre. Überspitzt könnte man also sagen: Wer Milchprodukte zu sich nimmt, produziert “indirekt” sowieso Kälber. Also kann man sie auch essen. Das finde ich jedenfalls. Aber jeder, der es anders sehen möchte, soll es gerne anders sehen.
Nun aber zur eigentlichen Kocherei. Dieses Rezept ist, obwohl es mehr als eine halbe Stunde dauert, für meine Begriffe ein “schnelles”, jedenfalls ein stressfreies. Es gibt wenig zu tun, es kann kaum schiefgehen und das Ergebnis macht einfach Spass. Wer mehr als eine Person damit beglücken möchte, der kann das ganz einfach tun – notfalls mithilfe von zwei oder drei statt nur einer einzigen Pfanne. Schief gehen kann eigentlich nichts – das macht ja gerade den großen Charme dieses Rezeptes aus.
Die Zutaten für Kalbskotelett aus dem Ofen (pro Person)
- 1 Kalbskotelett, vorzugsweise Bio-Qualität
- 1 Knoblauchzehe, gequetscht (so dass sie aufbricht)
- 1 Zweig Thymian oder Rosmarin
- nach Geschmack 1 Pepperoni, in grobe Stücke geschnitten
- Butter zum Braten
- Salz, Pfeffer
Die Zubereitung für Kalbskotelett aus dem Ofen
Den Ofen auf 90° vorheizen (wer sein Fleisch eher medium-rare haben möchte, nimmt 80°), einen Teller in den Ofen stellen. Wenn der Ofen aufgeheizt ist, das Fleisch auf den heißen Teller legen und 30 Minuten lang garen. In der Zwischenzeit die Butter in einer Pfanne richtig heiß machen. Knoblauch, Kräuter und Pepperoni einlegen. Das Fleisch aus dem Ofen in die Pfanne geben und von jeder Seite maximal 1 Minute braten. Es geht nur darum, dass das Fleisch von außen Farbe bekommt. Dann aus der Pfanne nehmen und auf einem warmen Teller 5-10 Minuten ruhen lassen, damit sich das Fleisch entspannt und zarter wird. Dazu gibt es im einfachsten Fall ein Stück Weißbrot. Die gleiche Methode kann man auch auf Rindersteak anwenden – die Steaks bleiben aber, weil sie dicker sind, eher 40 bis 50 Minuten im Ofen. Man kann mit einem Kerntemperaturthermometer nachmessen, ob das Fleisch schon gar genug ist – 56° Kerntemperatur stehen für medium.
Hallo Thomas!
Dein Blog hat mir den Tag versüßt. Vielleicht auch die Tatsache, daß ich länger nichts gegessen habe. Ein kurze Frage zu Deinem Gericht. Grundsätzlich kenne ich es schon. Nur meine Reihenfolge ist eine andere. Ich brate das Fleisch erst an und gare es anschließend im Ofen. Was ist der Vorteil Deiner Methode?
Viele Grüße,
Florian
Hi Florian, danke für das Lob, freut mich sehr! Der Vorteil der “Rückwärts”-Methode ist derjenige, dass das Fleisch durch das Anbraten am Ende knusprig auf den Teller kommt. Ansonsten sind beide Methoden gleich.