Das Restaurant Bruderherz ist die potenzielle Lösung für ein Problem, das ich in der Nürnberger Innenstadt schon seit Jahren habe: Nirgendwo dort kann man anständig fränkisch essen. Also dachte ich mir: Das Restaurant Bruderherz Nürnberg in der Luitpoldstraße muß dringend mal ausprobiert werden.
Gemeinerweise besuchte ich das Restaurant Bruderherz Nürnberg an einem Wochentag am frühen Nachmittag, also nach der eigentlichen “Kern-Mittagessenszeit”. Das Lokal war deshalb fast leer. In dem wahrhaft riesigen Gastraum tummelte sich außer mir weniger als eine handvoll Gäste.
Die sehr freundliche Bedienung im Restaurant Bruderherz Nürnberg war also schnell bei mir und nahm meine Bestellung auf. Ich bestellte zwei Klassiker, die in guter Qualität wirklich nicht einfach zu machen sind – obwohl die Einträge in der Speisenkarte zunächst danach klingen. Ich wählte zur Vorspeise eine “Kartoffelschaumsuppe mit Speckflocken”, danach Fleischküchle mit Kartoffelpüree und “Jus”, also aus einer Knochenbrühe hergestelltem Bratenfond.
Warum die Schaumsuppe nun Schaumsuppe heißen mußte (und die darin enthaltenen Speckwürfelchen “Flocken”), ist mir zwar nicht ganz transparent – die Suppe war dennoch ganz hervorragend. Eine der besten Kartoffelsuppen, die ich seit Jahren gegessen habe, ohne Witz.
Nach einer für meinen Geschmack etwas zu langen Wartezeit von einer knappen halben Stunde (aber, hey, bin ich im Restaurant oder auf der Flucht?), kam dann das Hauptgericht – auch dies wirklich exzellent. Hausmannskost wie Fleischküchle mit Kartoffelbrei lebt nicht von Nuancen, sondern von einer gewissen Deftigkeit und ihren kräftigen Aromen. Und die konnte ich hier genießen. Dicken Fleischküchle waren außen schön braun und innen nicht trocken, der Kartoffelbrei gut abgeschmeckt und nicht zu flüssig, und die Sauce einfach ein Traum. Zum Reinlegen.
Auch preislich war das Essen im Restaurant Bruderherz Nürnberg mit günstigen 4,50 Euro für die Suppe und fairen 8,50 für die Fleischküchle völlig in Ordnung. Ich werde garantiert bald mal wiederkommen. Die nötige Zeit dafür werde ich mir einplanen.
Dem Restaurant Bruderherz Nürnberg sieht man seine großen Ambitionen sofort an, denn alles ist bis ins Detail liebevoll – und teuer – auf Gründerzeit getrimmt. Das mag sich für den einen oder anderen vielleicht ein bißchen steril oder auch gekünstelt anfühlen (etwa das Besteck mit seiner Blech-Optik), aber es hat jedenfalls eine konsequente Linie. Sehr sympathisch (aber das mag vielleicht der eine oder andere ebenfalls anders sehen) fand ich auch, dass man dem Restaurant Bruderherz seine Herkunft sofort anriecht: Es handelt sich hier um ein Projekt der Weizenbier-Brauerei Gutmann aus dem Altmühltal. Im Keller des Bruderherz wird laufend frisches Bier gebraut – und das riecht man eben. Wie gesagt: ICH mag das… 😉
