Es ist ja eigentlich ein Jammer mit der indischen Küche in Deutschland: Alle Restaurants dieser Richtung scheinen ihre Speisekarten geklont zu haben. Gefühlt gibt es überall genau dieselben Gerichte – die mit der ECHTEN indischen Küche (die es so übrigens gar nicht gibt) in Wahrheit ziemlich wenig zu tun haben.
Denn eigentlich ist die “indische” Küche sehr regional geprägt. Jedes Bundesland, fast jeder Landstrich hat seine eigenen “National”-Gerichte. Insgesamt ergibt sich so eine fast unendliche Vielfalt.
Das gilt auch für Hühnchen-Curry. Das bekommt man im Restaurant meist als “Hühnchen-Korma”, “Butter-Hühnchen” oder schlicht “Hühnchen-Curry”.
Diese Variante hier, die ich besonders gerne zubereite, kommt aus Südindien. Das merkt man schon daran, dass hier nicht (wie etwa beim “Butter-Hühnchen”) Sahne als Grundlage für die Sauce fungiert, sondern Kokosmilch. Das zweite wichtige Aroma kommt von der Tamarindenfrucht, ist also leicht säuerlich und für deutsche Zungen etwas exotisch. Die Kombination jedenfalls ist “mal was anderes” und immer wieder ein Genuß.
Ein letzter Tipp noch zum Schluß: Leider bekommt man in Deutschland klein geschnittenes Hühnchenfleisch meist nur von der Hühnerbrust (“Hühnchen-Geschnetzeltes”). Dieses Fleisch hat den Nachteil, dass es sehr schnell trocken und zäh wird. Wer also die Möglichkeit hat, sollte besser Fleisch von der Hühnchenkeule verwenden – in diesem Fall natürlich ohne Knochen. Das kann man auch ein bißchen länger garen oder warmhalten, ohne dass es gleich trocken wird.
Zutaten für 4 Personen
Neutrales Pflanzenöl zum Braten
1 Stück Zimtstange, im Ganzen (ca. 5 Zentimeter)
10 frische Curryblätter (Asienladen, notfalls TK)
1 große Zwiebel, in Scheiben geschnitten
4 Knoblauchzehen, durchgepreßt
ca. 4 cm Ingwer, geschält und fein gehackt
nach Geschmack 1 rote Chilli, gehackt
1/2 TL Kurkuma
1 1/2 TL Korianderpulver
1 TL Zucker
1 TL Salz
800 g klein geschnittenes Hühnchenfleisch, möglichst aus der Keule
1-2 TL Tamarindenpaste
400 ml Kokosmilch
Zubereitung
- Das Öl in einer Pfanne erhitzen. Zimtstande zufügen, ein paar Sekunden braten. Curryblätter zufügen, ebenfalls ca. 30 Sekunden bis eine Minute braten.
- Zwiebeln zufügen, ca. 8 bis 10 Minuten anschwitzen. Die Zwiebeln sollen an den Kanten schon ganz leicht Farbe nehmen.
- Knoblauch und Ingwer zufügen und ca. 1 Minute braten.
- Die rote Chili, das Kurkuma, den Koriander, Zucker und Salz zufügen und schließlich das Fleisch in den Topf geben.
- Hühnchen gut anbraten. Die Tamarindenpaste zugeben und alles gut durchrühren, dann die Kokosmilch zugeben und ebenfalls unterrühren.
- Das Gericht zugedeckt ca. 15 bis 20 Minuten schmurgeln lassen. Am ende die Zimtstange vor dem Servieren herausnehmen. Dazu gibt es Basmati-Reis.