Ein edles Restaurant in der Nähe der Sterne-Küche, nur mit veganen Gerichten – geht das? Jawoll, das geht sogar sehr gut. Das “La Mano Verde” in Berlin beweist seit Jahren, dass gehobene Küche und edle Gastronomie durchaus auch Fleischlos möglich sind.
Bei meinem zweiten Besuch im Abstand von drei Jahren hat sich im La Mano Verde nicht allzuviel verändert. Die Speisekarte wird immer noch per iPad an den Tisch gebracht. Das finde ich nach wie vor sehr praktisch, aber nicht ganz zu Ende gedacht: Eigentlich könnte man auf dem elektronischen Endgerät ja gleich noch Fotos der Gerichte anzeigen, oder zum Beispiel vermerken, welcher Wein zu welchem Gericht paßt. Aber gut, das ist kein entscheidender Punkt.
Entscheidend ist natürlich das Essen selbst, und das war wieder sehr gut. Ich hatte als Vorspeise unter dem Namen “Kimchi-Tower” eine Art scharfe Linsen-Creme, die wohl mit asiatisch eingelegtem Kohl gewürzt war, als Hauptgang dann “Spaghetti de la Mer” also Nudeln mit Algen und Queller-Gemüse, dazu gab es “Parmesan”, der aus Pinienkernen hergestellt war. Getoppt wurde das Ganze von einer sehr dünnen, aber leider zähen Scheibe getrocknete Tomate. An solchen Details zeigt sich denn auch, dass die Küche des “La Mano Verde” zwar gehoben, aber eben nicht auf Sterne-Niveau unterwegs ist. Dafür sind die Preise durchaus gesalzen, denn die Meeres-Spaghetti pro Portion für über 20 Euro zu verkaufen, das sorgt im Restaurant sicher für eine ordentliche Gewinnspanne.
Aber ich will hier nicht meckern (übrigens auch nicht über die viel zu hohen Weinpreise im Bereich der offenen Weine; Tipp: Lieber gleich eine ganze Flasche bestellen!). Ich hatte im La Mano Verde wieder einen sehr schönen Abend mit gut gemachtem veganem Essen.