Rotes Höhenvieh: Gutes Fleisch ergibt gutes Essen – und gutes Gewissen


Hier mal ein Beitrag “off topic”: Es geht nicht direkt um ein bestimmtes Rezept. Es geht vielmehr darum, welche Zutaten wir beim Kochen verwenden – oder verwenden sollten. Erika Sauer und ihre Familie sind im Nebenerwerb Landwirte. Sie halten Kühe, aber nicht irgendwelche: Das “rote Höhenvieh” war früher in der Oberpfalz heimisch, und sogar ein Exportschlager. Die Tiere sind genügsam. Sie lassen sich sowohl als Zugtiere wie als Fleischlieferanten einsetzen – und auch Milch geben die Kühe, wenn auch bei weitem nicht soviel wie heutige Hochleistungsrassen. Das Höhenvieh passt einfach in die Landschaft – und ich finde: Es paßt auch in die Zeit. Denn die Turbokühe, die heute Stand der Dinge sind, haben keine Nachhaltigkeit: Sie sind sehr aufwändig zu halten, reagieren empfindlich auf jedes kalte Lüftchen, und ich finde, sie schmecken auch leider nicht. Bei Sauers wird streng darauf geachtet, dass die Rinder genügend Zeit haben, ihr Schlachtgewicht zu erreichen. Das kostet Geld, Zeit und Mühe. Außerdem wird größter Wert darauf gelegt, den Tieren jeden Streß vor dem Schlachten zu ersparen. Sicher auch deshalb, weil das Fleisch dann später besser schmeckt. Aber eben auch, weil es sich so gehört. Am Ende, denke ich, ist es diese Art von Fleischwirtschaft, der die Zukunft gehört. Ich kann mir diese Qualität nicht jeden Tag leisten. Aber das muß ich auch nicht. Rindfleisch von dieser Qualität ist ein Höhepunkt, den ich nicht jeden Tag brauche. Umso besser schmeckt es dann.

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