Kleiner Klosterhof Cafe Arte Nürnberg

Kleiner Klosterhof und Cafe Arte Nürnberg

Der kleine Klosterhof im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg ist nichts weniger als ein gastronomisches Juwel im Herzen von Nürnberg. Der kleine Klosterhof wird vom Team des Cafe Arte betrieben, das normalerweise in der Tiefetage unter der Straße der Menschenrechte residiert. Ich hatte die Gelegenheit, mir die Location im kleinen Klosterhof Nürnberg einmal genauer anzuschauen – und auch das ambitionierte kulinarische Programm zu testen. Was soll ich sagen: Ich war begeistert.

Kleiner Klosterhof Cafe Arte Nürnberg

Los ging es mit einer kleinen Auswahl von Vorspeisen, die auf einer Etagere serviert wurden. Mit dabei war eine Scheibe hausgebeizter Wildlachs mit einem Tupfer Orangenconfit und ein mit Sepia-Tinte gefärbtes Carpaccion von ebendiesem mit einem schön abgeschmeckten Fenchelsalat. Mein absoluter Liebling innerhalb des Vorspeisen-Trios aber war ein fast schon unverschämt gut funktionierender Tomaten-Erdbeer-Salat mit Schafskäse, der sich durch eine gnadenlos fantastische Produktqualität sämtlicher Zutaten auszeichnete. Insgesamt machte die Kombination aus süßen, vollreifen Erdbeeren, leicht säuerlichen Tomaten und dem zurückhaltenden Frischkäse auf so vielen Ebenen Spaß, dass ich ernsthaft überlegt habe, ob ein um einen Nachschlag bitten soll.

Weiter ging es mit einem ordnungsgemäß bissfest-schlonzigen, weil exakt auf den Punkt gegarten Safran-Risotto. Es wurde von einer sehr gut knapp gegarten Garnele, etwas Gremolata und einer überraschenden hausgemachten Sesammayonnaise begleitet. Wenn ich nun im Nachgang über die Kombination Safran-Sesam nachdenke, kommt sie mir immer noch leicht seltsam – oder zumindest ungewöhnlich – vor. Sie funktionierte aber wirklich sehr gut. Und ich glaube, in genau solchen scheinbaren “Kleinigkeiten” zeigt sich die besondere schöpferische Qualität in der Küche des Cafe Arte Nürnberg.

Aber kommen wir zum Hauptgang. Es handelte sich um ein natürlich rosa gebratenes Kalbsfilet mit einer tollen, eleganten Caponata und einigen Scheiben vom Sommertrüffel. Man könnte diesen Gang fast “low carb” nennen, weil jedwede schwere Sättigungsbeilage fehlte. Genau so möchte ich eigentlich bei 30 Grad im Schatten gerne essen.

Das gilt auch für den süßen Abschluß des Menüs, ein hausgemachtes Blätterteig-Kissen, das mit frischen Früchten auf einer (mutmaßlich) Sahne-Mascarpone-Creme gefüllt und von Fruchtpürees begleitet war.

Ein Wort noch zu den begleitenden Weinen. Den Anfang machte eine Scheurebe von Schmitt´s Kinder. Diese (für Franken) etwas ungewöhnliche Rebsorte bringt oft wirklich schöne, leichte und klare Weine hervor (auch von Christian Stahl gibt es dafür ein ganz gutes Beispiel. Es folgte ein Pinot blanc von Malat aus Österreich (den man, wie alle Weine es Abends, im Restaurant übrigens auch für den “Hausgebrauch” kaufen kann), der die mit der Scheurebe eingeschlagene klare, sommerliche Linie schön fortsetzte. Zum Hauptgang schließlich gab es einen Primitivo von Masseria Li Velli, der so gar nichts von der Rustikalität hatte, die solche Weine oft “auszeichnet”. Das sprichwörtliche Sahnehäubchen zum Dessert war eine Trockenbeerenauslese vom Grünen Veltliner, ebenfalls von Malat.

Für dieses Menü kann man also eigentlich nur die volle Punktzahl geben. Und das gleiche gilt für das Ambiente, nämlich den versteckt hinter dem Haupteingang des Germanischen Nationalmuseums liegenden kleinen Klosterhof. Im Spätmittelalter wandelten hier Kartäusermönche; Reste ihrer Wohnhäuser sind auch heute noch zu sehen. Davor sitzt man wunderschön auf einer Steinterasse vor einer gepflegten Rasenfläche. Der Lärm der Großstadt bleibt natürlich draußen. Und so ist dieser Ort perfekt, um (während der Öffnungszeiten des Museums, das um 20.30 schließt) eine kurze Auszeit von Trubel und Hektik zu nehmen. Mehr Infos, Öffnungszeiten und die Speisekarte gibt es unter https://www.arte-cafe.de/restaurant/restaurant.htm

primark

2 Kommentare

    • Liebe/r Merkenthaler, erstmal herzlichen Dank für den Beitrag. Ich möchte mich hier gerne kurz dazu äußern, denn ich spüre hier den Vorwurf der Geldmacherei, mag mich da aber auch täuschen. Deshalb hier ganz kurz: Ich betreibe diesen Blog privat. Der Server und das System werden nicht von einem Großprovider, sondern von einer kleinen Firma im mittelfränkischen Ansbach betrieben (ich sage hier nicht den Namen, um mich nicht nochmal dem gleichen Vorwurf auszusetzen). Diese Art des Betriebes einer Internetseite ist aber deutlich teurer als ein anonymer Großprovider. Da diese Seite (gottseidank!) relativ viele Aufrufe hat, wird die Technik nochmal aufwändiger. Insgesamt bezahle ich zwischen 300 und 400 Euro pro Jahr für die Server. Für das Essen, das ich koche, und für die Restaurants, die ich besuche, bezahle ich sämtliche Kosten selbst, ich kaufe meine Zutaten und meine Kochbücher selbst, und natürlich auch meine Kameras und sonstige Ausrüstung. Meine Arbeitszeit ist im Prinzip Freizeit, die ich für diesen Blog verwende. In seltenen Fällen werde ich auch mal eingeladen, und ca. zweimal im Jahr mache ich auch bezahlte Beiträge, die dann als “Werbung” gekennzeichnet werden. Um wenigstens einen Teil meiner Kosten zu refinanzieren, läuft auf der Seite Google-Werbung, und es gibt ein paar Affiliate-Links zu Amazon, wo ich dann ein paar Prozent Provision bekomme. Insgesamt entsteht so ein “Erlös” von ca. 15 Euro pro Monat. Das wollte ich gerne auf Ihren Beitrag antworten. Ich hoffe, es hilft vielleicht ein bisschen beim Verständnis, denn ich verstehe, dass vielleicht nicht breit bekannt ist, wie die Kosten- und Erlössstruktur bei einer Internetseite wie der Meinigen so aussieht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.