Dashi

Dashi – japanische Brühe

Die japanische Küche kann man aus mehreren Gründen nur bewundern. Einer davon ist Dashi. Denn: Wo wir Europäer mit -zig, wenn nicht hunderten verschiedenen Rezepten hantieren für allerlei Brühen, Fonds und Saucen – da hat der Japaner nur eine einzige Brühe quasi für alles: Dashi.

Und als wäre das noch nicht genug, die Beschränkung auf nur eine einzige Form von Brühe an Coolheit noch irgendwie zu überbieten – so ist auch diese eine einzige Brühe selbst noch in ihrer Einfachheit unschlagbar. Denn im einfachsten Fall hat sie lediglich zwei Zutaten.

Trotz dieser wahrhaft unglaublichen Einfachheit gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Rezepte für Dashi. Nicht alle sind so einfach wie oben beschrieben. So arbeitet etwa das Dashi-Rezept des Amerikaners Ivan Orkin (aus dem wunderbaren Kochbuch Ivan Ramen), der zeitweise das beste Ramen-Lokal Tokios betrieb, mit nicht weniger als sechs verschiedenen Arten von getrocknetem Fisch. Das ist nicht nur kompliziert – die Zutaten sind auch im Offline-Handel praktisch nicht zu bekommen. Deshalb habe ich mich hier für eine einfachere und ebenfalls sehr gute Variante entschieden.

Diese Variante kommt ebenfalls nicht von einem Japaner, sondern von dem deutschen Kochbuch-Autor Stevan Paul. Sie ist nachzulesen in dessen preisgekröntem Kochbuch “meine japanische Küche” – und hier gibt es tatsächlich nur die beiden klassischen Zutaten für Dashi, nämlich Kombu-Alge und Katsuobushi, also getrockneten und dann gehobelten Thunfisch.

Für unser Dashi brauchen wir also:

  • 30 g Kombu-Alge
  • 30 g Bonito-Flocken (Katsuobushi)
  • 1,25 L Wasser

Die Zubereitung für Dashi

Die Kombu-Alge kurz (!) waschen oder mit einem feuchten Tuch abreiben. In einem Topf mit einem Liter kaltem Wasser aufsetzen. Das Ganze langsam (!) erhitzen. Das Wasser darf nicht kochen. Wenn das Wasser ordentlich heiß ist, aber gerade noch nicht kocht, den Topf vom Herd nehmen und die Kombu-Alge noch ein paar Minuten (weniger als fünf) im Sud ziehen lassen. Dann die Algen herausnehmen und die Brühe schließlich doch einmal kurz aufkochen. Von der Hitze nehmen und den restlichen Viertelliter kaltes Wasser zugießen. Die Bonito-Flocken (es ist ganz schön viel, davon bitte nicht aus der Ruhe bringen lassen) in den Topf streuen. Jetzt muss man warten, bis die Flocken sich so weit voller Wasser gesaugt haben, dass sie auf den Boden des Topfes absinken. Das dauert etwas. Dann die Brühe durch ein sehr feines Sieb abgießen. Im Zweifelsfall nehme ich einen Trichter, den ich mit einem angefeuchteten Kaffefilter auslege. Dann friere ich das Dashi in kleinen Portionen ein.

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