The Barn Berlin ist nicht zu übersehen am Anfang der Schönhauser Allee gleich in der Nähe vom Alexanderplatz. Von außen sieht das Gebäude eher unscheinbar aus. Von innen hat es den typischen Berliner Rohbau-Charme, der im Moment so schick ist. In dem großen weiten Raum gibt es eine Theke, ein paar wenige Tische und ein breites Fensterbrett, an dem man sich niederlassen kann. Außerdem stehen zwei Aufsteller mit Kaffee und Tee herum, und im hinteren Teil ist die eigentliche Rösterei von The Barn Berlin untergebracht. Hier wird tatsächlich so richtig Kaffee geröstet, den man auch noch selber importiert. Und eines schon mal vorweg: Der Kaffee in The Barn Berlin ist nicht gut. Er ist, verdammt nochmal, extrem gut.
Ohne Geduld geht garnix bei “The Barn Berlin”
Doch erstmal muß man, wie überall in Berlin, etwas Geduld mitbringen. Der Service in The Barn Berlin ist nämlich ebenso hingebungsvoll wie langsam. Bei meinem Besuch wurde der Filtereinsatz mit quasi zenmäßiger Andacht in die Espressomaschine reingedreht; sowas dauert natürlich.
Aber das Ergebnis ist die Warterei allemal wert. Ich müßte schon sehr lange zurückdenken, um mich an einen Espresso zu erinnern, der ähnlich gut war. Einen besseren hatte ich, glaube ich, noch nie. Wer möchte, kann zu seinem Getränk auch noch allerlei Vollkorngedöns dazukaufen, es gibt so eine Art belegte Brötchen und verschiedene Sorten Kuchen und Törtchen. Die Preise sind übrigens für Berlin relativ hoch, aber für den Rest der Republik immer noch fast im Schnäppchen-Bereich angesiedelt; der Espresso liegt beispielsweise bei 1,60 und ist damit deutlich billiger als etwa in Nürnberg.
Insofern also: Natürlich ist the Barn Berlin ein Kuriosum, in dem alles, was Kaffee (und Tee) angeht, absolut auf die Spitze getrieben wird (es gibt sogar ein ganz spezielles Filterverfahren für das Wasser, mit dem hernach die Heißgetränke hergestellt werden). Aber es ist ein Kuriosum mit bezahlbaren Preisen, in dem alles verdammt gut schmeckt.