Erdbeereis und anderes Frucht-Eis kann man wirklich leicht selbst machen. Es gibt dabei nur einen einzigen Arbeitsschritt, der ein bißchen tricky ist – aber auch den bekommt man gut in den Griff, wenn man sich im Fachhandel oder im Internet für ein paar Euro ein digitales Bratenthermometer kauft (meines ist von Gefu und ich mache sehr gute Erfahrungen damit). Außerdem braucht man eine Eismaschine. Es geht zwar (theoretisch) auch ohne, aber dann müsste man das Eis während des Gefrierens alle 30 Minuten aus dem Gefrierschrank nehmen und mit einer Gabel durcharbeiten – das geht, aber es dauert SEHR lange und ist SEHR anstrengend. Die Erdbeeren im Rezept kann man übrigens durch ein beliebiges anderes Fruchtpüree ersetzen – nur sollte es wirklcih ein Püree aus ganzen Früchten (z. B. Aprikosen, Himbeeren, Johannisbeeren) sein und kein Saft, denn der ist zu dünnflüssig. Man kann dem Geschmack auch noch mit etwas Alkohol nachhelfen, also z. B. bei Äpfeln mit einem schönen Calvados oder einem Williams bei Birnen (für die Erdbeeren darf es gern auch ein Himbeerschnaps sein; ein halbes Stamperl reicht!).
- 400 g Erdbeeren, geputzt und im Mixer püriert
- 200 g Sahne
- 200 g Zucker
- 4 Eigelb
Die cremige Konsistenz von gutem Speiseeis beruht auf einer Methode der klassischen französischen Küche, die als “Abziehen zur Rose” bekannt ist. DasPrinzip dahinter ist relativ leicht erklärt: Eigelb verändert bei circa 82 °C eine Konsistenz: es wird fester, geliert ein bisschen und kann auf diese Art einer Flüssigkeit Bindung verleihen. Den Effekt nutzt man auch z. B. beim Binden von Soßen oder bei Pasta a la Carbonara. Das Problem dabei: nur ein paar Grad zu viel Wärme, und das Ergebnis ist Rührei.
Die Zubereitung von Erdbeereis
Für unser Erdbeereis verwenden wir die Methode wie folgt: den Zucker mit den Eigelb zuerst kalt aufschlagen. Jetzt brauchen wir ein heißes Wasserbad. Dafür nehme ich eine Stielkasserole, die ich ein paar cm hoch mit Wasser fülle. Dieses Wasser auf dem Herd zum sieden bringen. Es soll nur ganz leicht köcheln. Dann die angewärmte Sahne zur Eier-Zucker-Mischung geben und in einer Stahlschüssel über dem heißen Wasserbad so lange aufschlagen, bis die Flüssigkeit eine Temperatur von 82-84 Grad erreicht hat. Um das zu kontrollieren, nehme ich ein Braten Thermometer. Solche digitalen Braten Thermometer gibt es im Küchenfachgeschäft heute schon für Runde zehn Euro. Die Investitionen ist es auf jeden Fall wert, denn damit spart man sich viel Ungemach. Dass die Sahne-Mischung fertig ist, merkt man auch daran, dass der Schneebesen, den man am besten für das Rühren verwendet, am Ende etwas mehr Widerstand beim rühren zeigt als vorher. Eine alternative “Garprüfung” besteht darin, etwas von der Eiermischung auf die Rückseite eines Holzlöffels zu geben und von der Seite darüberzupusten. Wenn sich beim Pusten die Flüssigkeit kräuselt, so dass ein Muster ähnlich eines Rosenblattes entsteht (daher der Name!!!), dann ist die Eismischung fertig.
Nun die Erdbeeren mit der Eier-Sahne-Mischung vermengen, alles in die Eismaschine geben und 60-70 Minuten gefrieren lassen. Das Ergebnis entweder gleich genießen oder einfrieren. Die Menge aus dem Rezept reicht für sechs große oder acht normale Schleckermäuler..