Hühnchenschenkel mit Salbei

Das Familienessen: Hühnchenschlegel mit Salbei

“Familienessen”, das ist nicht nur das Essen in der Familie, sondern auch ein Fachbegriff: Im spanischen Sprachraum heißt so das “Personalessen” im Restaurant – also diejenige Mahlzeit, die das Küchenteam meist am Nachmittag gegen 17:00 Uhr gemeinsam einnimmt. Dieses Essen ist bei Küchenpersonal meist kostenlos, daher achtet man sehr auf günstige Zutaten und schnelle Zubereitung. Wer sich näher für das Thema interessiert, der lese das wunderbare Kochbuch gleichen Namens. Darin sind Rezepte aus dem legendären Restaurant “El Bulli” des Meisterkochs Ferrán Adria versammelt, denen man anmerkt: Auch in der edelsten aller Sterneküchen ist das, was die Köche essen, eben gerade keine Sterneküche, sondern beste Hausmannskost.

Diese kleine Geschichte hat mich inspiriert, für meine Familie nun  zumindest eine zeitlang anders zu kochen: Nämlich nach der Art eines Personalessens im Restaurant. Denn ich will zwar gesundes, leckeres Essen auf den Tisch bringen (und das jeden Tag). Aber ich will dafür nicht stundenlang in der Küche stehen und auch kein Vermögen dafür ausgeben. Deshalb werde ich versuchen, mich in den kommenden Wochen immer wieder mal auf die “Personalessen”-Idee zu besinnen und mir Rezepte auszudenken, die günstig sind, leicht zu kochen, flexibel – aber trotzdem lecker.

Hühnchenschenkel mit SalbeiMein erster Versuch in diese Richtung war gleich ein Erfolg. Denn noch ein Aspekt gehört zu der ganzen Idee – und diesen Gedanken habe ich dem britischen Kochbuch-Autor Nigel Slater geklaut. Denn: Auch der Einkauf kostet im Alltag ja Zeit. Und wenn ich jeden Tag mit einer riesen Zutatenliste den örtlichen Supermarkt betrete, dann brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich ewig brauche (es manches vielleicht gar nicht gibt) und ich am Ende keine Zeit mehr habe zum Kochen. Daher habe ich mir vorgenommen, immer nur wenige Zutaten frisch zu kaufen, und den Rest aus dem Fundus zu nehmen, den  sowieso fast jeder immer zuhause hat. So wird das ganze Unterfangen (hoffentlich) noch effizienter. Die Rezepte in dieser kleinen Serie werde ich deshalb unterteilen in “frisch kaufen” und “aus dem Fundus” – so kann ganz nebenbei vielleicht auch der eine oder andere Leser eine Idee dazu abgreifen, welche Sachen man am besten daheim im Speiseschrank hat, wenn man täglich ohne viel Aufwand kochen möchte.

Nun also zu meinem ersten “Familienessen”: Es ist ein ganz einfacher Eintopf mit Hühnchen. Die Zutaten sind äußerst variabel: Wenn man keine Karotten hat, läßt man sie einfach weg. Oder nimmt stattdessen Pastinaken. Oder Kartoffeln anstatt der weißen Bohnen, oderoderoder. Das Schöne an Eintöpfen generell ist zweierlei. Erstens: Sie kochen sich praktisch von alleine. Und zweitens, noch wichtiger: Je länger man sie auf dem Herd schmurgeln läßt (oder je öfter man sie wieder aufwärmt), umso besser schmecken sie.

Die Zutaten für Hühnchenschenkel mit Salbei (4 Personen)

Frisch gekauft

  • 4 Hühnchen-Unterkeulen (es dürfen auch ganze Keulen sein, dann reichen drei)
  • 2 Karotten
  • 250g Champignons oder Egerlinge (oder Shiitake)
  • 1 rote Paprika
  • 8 Blätter frischer Salbei

Aus dem Fundus

  • 1 EL Honig
  • 1-2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 0,5L Hühnerbrühe
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl
  • 100 g getrocknete weiße Bohnen
  • Butter oder Butterschmalz

Die Zubereitung für Hühnchenschenkel mit Salbei

Die Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Alternativ weiße Bohnen aus der Dose verwenden (1-2 kleine Dosen). Die Hühnchenschenkel in Butter in einem Schmortopf kräftig anbraten. Aus dem Topf nehmen. Das restliche Gemüse und die Champignons ebenfalls kräftig anbraten. Gemüse, eingeweichte Bohnen und Salbei zugeben, mit der Hühnerbrühe aufkochen. Ca. 1 (besser: anderthalb) Stunden ganz leise köcheln lassen. Die Paprika sollen sehr weich und fast verkocht sein, auch die weißen Bohnen müssen weich sein. Wichtig: ERST KURZ VOR DEM ENDE der Garzeit salzen, sonst werden die Bohnen nicht weich.

 

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