Weingut Bickel-Stumpf

Frankenwein, Teil 1: Weingut Bickel-Stumpf, Frickenhausen

Das Weingut Bickel-Stumpf in Frickenhausen kenne (und schätze) ich schon sehr lange. Das Haus besteht seit den 70er Jahren. Mittlerweile haben die Kinder der Gründer, Matthias Bickel-Stumpf und Melanie Stumpf-Kröger, die Führung übernommen. Für mich ist Bickel-Stumpf seitdem (die Zeit vorher kann ich nicht beurteilen) eines der interessantesten und innovativsten fränkischen Weingüter. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht außerdem dazu sagen, dass ich seit Jahren einen Teil meines Weinvorrats sehr gerne bei Bickel-Stumpfs einkaufe.

Breites Spektrum beim Weingut Bickel-Stumpf

Weingut Bickel-Stumpf twentyisx-rotInteressant ist für mich vor allem das breite Spektrum an Weinen, das man im Weingut Bickel-Stumpf bekommt. Das beginnt beim “twentysix”, der seinen Namen vom damals aktuellen Lebensalter von Melanie Stumpf-Kröger hat. Es gibt ihn in rot, weiß, rosé und als Secco. Dahinter steckt jeweils eine Cuvée, also eine Mischung verschiedener Weine und Rebsorten. Und in diese Mischung steckt man beim Weingut Bickel-Stumpf viel Zeit und Hirnschmalz. Heraus kommt am Ende ein Wein, der in jedem Jahrgang (natürlich) ein bißchen anders ist. Er ist aber immer sehr trinkbar und macht unglaublich viel Spaß für kleines Geld. Damit ist der rote “twentysix” einer meiner Standardweine für den Alltag.

Eine Stufe höher, auch preislich, ist der “Rot Hügel” angesiedelt. Auch hier handelt es sich um eine Cuvée, und zwar aus den Rebsorten Domina, Blaufränkisch, Spätburgunder und Cabernet. Das finde ich sehr interessant, weil hier die “urfränkische” Rebsorte Domina auf die “überhaupt nicht fränkische” Rebsorte Cabernet trifft, die man in Franken eher selten findet. Das Ergebnis ist ein ebenfalls sehr schöner Wein. Der “Rot Hügel” ist für mich der perfekte Begleiter zum Fleischgang eines großen Abendessens. Ein wirklich toller Wein, der im örtlichen Handel für knapp über 10 Euro pro Flasche zu haben ist.

Muschelkalk oder Bundsandstein?

Eine weitere Spezialität beim Weingut Bickel-Stumpf ist die Rebsorte Silvaner, die in Franken neben Bacchus und Müller-Thurgau die (wenigstens gefühlt) am häufigsten anzutreffende ist. Wer Silvaner liebt, ist hier an der richtigen Adresse. Wer Silvaner noch nicht (gut) kennt, ebenfalls. Man probiere einfach mal die beiden Silvaner “Buntsandstein” und “Muschelkalk” vom Weingut Bickel-Stumpf unmittelbar nebeneinander. Und man wird feststellen: Zwei Weine, zwei Welten! Dass man aus ein- und derselben Rebsorte derartig unterschiedliche, also auf so unterschiedliche Art gute Weine machen kann, hätte ich nicht gedacht.

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