Trattoria da Ugo Nürnberg

Trattoria da Ugo Nürnberg

Die Trattoria da Ugo ist ein seltenes Exemplar einer sehr kleinen Gattung: Derjenigen nämlich der guten, authentischen Italiener in Nürnberg. Die sympathische Gaststätte in der Nürnberger Nordstadt unweit des Friedrich-Ebert-Platzes hat jedoch ein Problem: Man bekommt dort nur schwer einen Platz. Aber das ist natürlich ein Luxusproblem, das sich durch rechtzeitige Reservierung lösen läßt.

Bei unserem Besuch mit einer kleinen Gruppe hatten wir rechtzeitig reserviert, und so war schon alles für uns vorbereitet. Auch die Speisekarte, die bei der Trattoria da Ugo Nürnberg immer zweigeteilt ist. Es gibt eine “normale” Karte in Papierform, dazu dann eine große Kreidetafel, auf der eine wirklich große Auswahl an Tagesgerichten verzeichnet ist.

Von dieser Karte probierten wir: Rindertatar, Kutteln in Tomatensauce, Kalbsleber auf römische Art, Giganti, gegrillten Wolfsbarsch und schließlich Tiramisu.

Doch vorher gab es für mich noch eine Auswahl kalter Vorspeisen aus der Vitrine. Hier handelte es sich ausschließlich um Gemüse – eine Tatsache, mit der ich sehr gut leben kann. Besonders gefallen haben mir bei dem Vorspeisenteller die guten Röstaromen. Ich wundere mich immer wieder, wie häufig die eingelegten Gemüse in italienischen Gaststätten in Deutschland zu knapp gegart werden. Sie sind dann zwar vielleicht noch knackig, aber sonst eigentlich völlig geschmacklos. Bei da Ugo wurde dieser Fehler nicht gemacht, im Gegenteil: Alles schmeckte richtig toll. Das Rindertatar, das wir ebenfalls als weitere Vorspeise probierten, war sehr gut zubereitet und schwach abgeschmeckt. So hatten wir die Möglichkeit, es nach unserem ganz persönlichen Geschmack selbst zu würzen. Das finde ich sehr gut.

Sehr gut waren auch für die anderen Gerichte. Die Kutteln in Tomatensauce waren, wie es sich gehört, stundenlang gekocht und geschmort worden. Ich finde, Kutteln, die auf diese Weise zubereitet werden, haben das Zeug zum richtigen Gedicht – und so war es auch hier. Die Kalbsleber-Stücke, die mit vielen Zwiebeln angereichert und mit einer eingedickten, leicht alkoholischen Sauce versehen waren, schmeckten mir ebenfalls sehr gut. Sie waren richtigerweise knapp gegart, also nicht zäh, und die Sauce war prima abgeschmeckt.

Ein letztes Highlight setzte schließlich das wunderbar schlonzige und vor allem nicht zu süße Tiramisu. Erwähnen sollte ich vielleicht noch den Rotwein von der Tageskarte, ein Primitivo aus Sizilien. Beinahe hätte ich diesen Wein nicht bestellt, denn bei dem Schlagwort “Primitivo” bekomme ich eigentlich immer Angstschweiß. Man weiß nämlich nie, welche Qualität einem unter dieser Überschrift serviert wird – nicht immer die allerbeste. Bei der Trattoria da Ugo aber war auch der Wein sehr schön – wie der Abend insgesamt überhaupt. Ich werde gerne wiederkommen.

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