Holy Burger München – der Name des kleinen Restaurants in München-Neuhausen ist Programm: Im Gastraum steht eine kleine Madonnenfigur an prominenter Stelle. Die Servicekräfte müssen alle Speisen daran vorbeitragen – “damit die Mahlzeit gesegnet werde”, wie einer der Mitarbeiter mir auf Nachfrage nach der Daseinsberechtigung der kleinen Statuette erzählt. Schon klar, das ist nicht ernst gemeint – aber dafür ist es lustig.
Nun ist Holy Burger weder der einzige Laden in München, noch einer unter wenigen, in denen rohe Rindfleischbatzen in den Grill oder auf die Pfanne gehauen werden, um dann nach gebührender Garung zwischen zwei Semmelhälften – pardon: Bunhälften – zu landen. Holy Burger ist noch nicht mal der einzige Burger-Filialist an der Isar. Aber er ist ganz sicher nicht einer der schlechtesten.
Das Interieur ist dabei eher austauschbar, trendig-hipsterig, nun gut. Aber schon der Service unterscheidet sich für meine Begriffe deutlich vom leider oft zu blasierten Münchner Einerlei (im Sinne von: “Mir doch Einerlei, was der Gast möchte!”). Alle drei bei meinem Testbesucht anwesenden Servicekräfte waren gleichermaßen flink, kompetent und freundlich. Sogleich wurde ich zum Beispiel darauf hingewiesen, dass es zum Lunch verbilligte Mittagsmenüs gebe – eine Information, die andernorts oft unter den Tisch fällt.
Ich bestellte also gleich eines der Mittagsangebote: Einen “Holy Classic”-Burger, komplett mit Pommes und kleinem Getränk (eine leckere Rhabarber-Schorle in meinem Fall) für nach ortsüblichen Maßstäben saubillige 9,90 Euro. Da kann man nun wirklich nicht meckern, zumal das Beef im heiligen Burger zu allem Überfluss auch noch Bio (aus den Herrmannsdorfer Landwerkstätten!!!) ist. Vegetarische und vegane Alternativen sind selbstredend ebenfalls (und zum gleichen Preis) im Angebot.
Gefühlte drei Sekunden nach der Bestellung kam dann auch schon das Getränk – und weitere drei (gefühlte) Sekunden später der Holy Burger. Es handelt sich hier um ein wahres Monster von einem Gerät. Alleine die Buns sind ganz enorme Dinger – und im Unterschied zu vielen ihrer Artgenossen sogar richtig lecker. Der Fleischbatzen darin war jetzt nicht riesig, aber für mich absolut groß genug. Vor allem aber war er kundig zubereitet, nämlich medium, sprich rosa. Nun ist rosa gebratenes Hackfleisch einerseits genau das, was man als erfahrener Burger-Esser haben möchte (aber leider nur selten bekommt). Bei über 30 Grad im Schatten ist es für die Küche auch eine hygienische Herausforderung, die hier mit Bravour gemeistert wurde.
Auch die begleitenden Pommes bei Holy Burger München waren klasse, nämlich meines Erachtens hausgemacht, genau auf den Punkt frittiert und dank eines kleines bisschens Schale, das an den Kartoffelstangen drangeblieben war, auch äußerst geschmackvoll. Ich hatte wieder mein leidiges und an dieser Stelle schon oft beschriebenes Salzproblem (offenbar esse ich gerne salziger als die meisten anderen Leute), und leider stand kein Salzstreuer auf dem Tisch.
Das ist aber auch schon alles, was mir beim besten Willen an Kritik zu Holy Burger München einfällt.
Ui das klingt aber lecker. Da muss ich als Burger Fan unbedingt mal rein schauen wenn ich das nächste mal in München bin.
Danke für den Bericht und schöne rüße aus dem bayerischen Wald
Danke für den netten Kommentar! Und: Schöne Website habt Ihr da! Kompliment!