Ich traute meinen Augen kaum, als ich neulich durch die Hamburger Innenstadt vom Rathaus Richtung Hauptbahnhof schlenderte: kurz vor meinem Ziel in einem Geschäftshaus auf der linken Seite, zwischen Modegeschäften und Schuhläden, plötzlich: Ahoi by Steffen Henssler. Dem Augenschein nach innen eine ziemlich riesige Fast-Food-Bude, vom Platzangebot dem Vorbild vieler amerikanischer Ketten nachempfunden. Im Design allerdings mit vielen weissen Kacheln voll auf Fischmarkt getrimmt. Für das volle Programm hatte ich allerdings leider keine Zeit.
Also entschied ich mich für das Takeaway bei Ahoi by Steffen Henssler. Dafür gibt es links und rechts zwei Büdchen. In der einen bestellt man, in der anderen holt man sich das Essen dann ab. So weit, so gut. Vom Programm her gibt es Pommes, Backfisch, Burger (mit pulled Pork). Und Sushi in drei Variatonen. Einmal veggie, einmal crispy und einmal die klassische California Roll.
Für letztere entschied ich mich in der Hoffnung, hier am wenigsten falsch zu machen. Nach einer sehr kurzen Wartezeit kam mein Essen.
Nun ist eines klar: Mit seinem Ahoi by Steffen Henssler verfolgt der Fernsehkoch sicher nicht die Absicht, dem deutschen Volke die hohe japanische Kochkunst näher zu bringen. Nein. Hier geht es um qualitativ einigermassen angemessenes Fast Food. Und ums Geld verdienen.
Was ich für meine immerhin 6,90 Euro bekam, unterbot allerdings sogar meine niedrigen Erwartungen. Lieblose Fischrollen, die eigentlich nach nichts schmeckten. Der bei California Rolls übliche Aussenbelag aus Fischrogen fehlte (weil offenbar zu teuer), und im Inneren waren nicht die üblichen Garnelen verwendet worden. Stattdessen steckte das so genannte „Surimi“. Das ist gepresstes und gefärbtes Fischeiweiss, also eigentlich Abfall. Surimi fällt auf großen Fabrikschiffen bei der Verarbeitung von frischen Fischen an; mit “echtem” Fisch oder Meeresfrüchten hat es nichts zu tun. Dafür 6,90 Euro zu verlangen, finde ich sehr übertrieben. Und eine mittelmässige Imbissbude mit „Ahoi by Steffen Henssler“ zu titulieren, eigentlich auch.