Rosenkohl ist ja eine Zutat, vor der viele Menschen Angst haben. Nicht nur, wenn es darum geht, sie zu kochen. Sondern auch, wenn es darum geht, sie zu essen. Viele haben wohl auch unschöne Erinnerungen an die Kindheit. In vielen Haushalten wird Rosenkohl heute noch tot gekocht und mit einer pappigen Mehlschwitze angereichert – oder, noch schlimmer, der Rosenkohl kommt aus dem Tiefkühler, er hat also keinerlei Biss mehr und überhaupt die Konsistenz von Dämmstoff.
Dabei kann Rosenkohl wirklich ganz fein, subtil und komplex schmecken, wenn man es richtig anstellt. Und das ist eigentlich gar nicht so schwer. Das zeigen auch die Ursprünge dieses Rezepts in der französischen Küche, etwa bei Paul Bocuse. Allerdings ist es wie immer beim Kochen sehr wichtig, dass man sich gutes Material besorgt. Der Rosenkohl sollte also frisch sein, das heißt leuchtend grün und knackig. Wenn man zwei der kleinen Köpfchen aneinanderreibt, sollte es quietschen. Bei so frischem Rosenkohl muß man auch wirklich nur die äußersten Blätter abschneiden, und schon ist er fertig für die weitere Zubereitung. In manchen Kochbüchern wird beschrieben, man solle die kleinen Röschen an ihrem Stamm einmal kreuzweise einschneiden, damit der Strunk schneller gart. Ja gut, kann man machen – ist aber Arbeit. Und bei meinem Rezept geht es auch so.
Die Zutaten für Rosenkohl klassisch (4 Personen oder 1 Familie)
- 1 kg Rosenkohl, geputzt (s. oben)
- Reichlich Butter (ca. 100 -150 g)
- Salz, Pfeffer, Muskat, Zucker
- Zitronensaft
- Optional etwas Frühstücksspeck (50-100 g), klein geschnitten
Die Zubereitung für Rosenkohl klassisch
Zunächst brauchen wir einen wirklich großen Topf (mindestens 4 Liter nutzbarer Inhalt). Diesen Topf füllen wir mit heißem Wasser und salzen das Ganze gut (ich nehme eine gute handvoll Salz auf 3-4 Liter Wasser). Es soll wirklich salzig schmecken. Dann das Wasser zum sprudelnden Kochen bringen. Das bedeutet meistens “Vollgas” auf dem Herd. Dieser Arbeitsschritt ist wirklich sehr wichtig. Nur sprudelnd kochendes Wasser hat den Effekt, den wir hier brauchen, nämlich nicht zu viel Hitze zu verlieren, wenn der Rosenkohl dazukommt.