Okonomiyaki. Wenn das mal kein Zungenbrecher ist für deutsche Muttersprachler. Aber jedenfalls klingt der Begriff deutlich besser als “japanische Pfannkuchen”. Auch wenn es sich im Prinzip um genau das handelt. Allerdings wird auch das langweilig-deutsche Wort “Pfannkuchen” dem Gericht in keinster Weise gerecht. Am Ende hilft nur eines: Man sollte die Okonomiyaki unbedingt selbst ausprobieren!
Geschichte von Okonomiyaki
Okonomiyaki hat seine Ursprünge in der Edo-Periode Japans (1603–1868), als Händler übrig gebliebene Zutaten zu einem Pfannkuchen vermischten. Seitdem hat sich das Gericht weiterentwickelt und ist zu einem vielseitigen Favoriten geworden.
Zutaten und Zubereitung
Die Grundzutaten für Okonomiyaki sind Mehl, Wasser und gehackter Kohl. Diese werden mit Eiern, Fleisch, Meeresfrüchten und Gewürzen vermischt und in einer Pfanne oder auf einer heißen Platte gebraten oder gegrillt. Mein einfaches Grundrezept kann man einfach in einer Pfanne zubereiten. Meine Empfehlung wäre, das Rezept auf jeden Fall auch mal zu variieren. Im Prinzip kann man fast alles verwenden, was der Kühlschrank an Resten hergibt. Aber zum Beispiel Garnelen, gegartes Hühnchen, Bohnensprossen, Zuckerschoten oder Brokkoli wären aus meiner Sicht gute Startpunkte.
Regionale Variationen
Hiroshima-Okonomiyaki zeichnet sich durch Schichten aus Nudeln, Gemüse, Fleisch und Eiern aus, während Osaka-Okonomiyaki eher wie ein traditioneller Pfannkuchen ist. Es gibt zahlreiche weitere regionale Variationen, die auf lokale Geschmäcker und Traditionen zurückgehen.
Servieren und Genießen
Okonomiyaki wird oft mit verschiedenen Toppings wie Okonomiyaki-Sauce, Mayonnaise, Seetang und Bonito-Flocken garniert. Es wird heiß serviert und am besten frisch zubereitet genossen. Wie immer in der japanischen Küche ist auch hier die Optik extrem wichtig. Ich habe deshalb versucht, mein Okonomiyaki zu verzieren mit einem hübschen Muster aus selbst gemachter Sauce (Rezept weiter unten) und Sushi-Mayonnaise (fertig gekauft; wer eine einfache Version selbst machen möchte, bereitet eine einfache Mayonnaise zu und schmeckt diese mit 1-2 TL Sojasauce und einer guten Prise Glutamat ab). In Japan wird Okonomiyaki eigentlich immer direkt nach der Zubereitung, also warm gegessen. Ich finde allerdings, auch kalt ist es ein toller Snack oder leckerer Teil eines kalten Abendessens.
Beliebt im In- und Ausland
Okonomiyaki hat auch außerhalb Japans an Beliebtheit gewonnen und wird nach meinem Eindruck auch bei uns in Deutschland immer beliebter. In Sushi-Restaurants findet man das Gericht eher selten, aber in klassichen Teppanyaki-Restaurants ist es häufig anzutreffen.
Ein Wort über Dashi-Brühe
Eine letzte Bemerkung noch zu diesem Rezept: Eine der Zutaten ist so genannte Dashi-Brühe, eine DER wichtigsten Ingredienzien der japanischen Küche überhaupt. Man kann diese Brühe sehr gut selber machen, denn sie hat nur zwei Zutaten (Kombu-Alten und Flocken aus getrocknetem Thunfisch). Ein Rezept dafür findet Ihr über den Link unten in der Zutatenliste. Wer das nicht möchte, kann aber auch Dashi in Pulverform fertig kaufen. Das ist zwar keine gleichwertige Alternative, aber durchaus ok. Und wer auch das nicht möchte oder nicht hat, der nimmt stattdessen Hühnerbrühe.
Zutaten für 7-8 Pfannkuchen
4 Eier
250 ml Dashi-Brühe (Rezept zum Selbermachen hier)
450 g Mehl
2 TL Backpulver
2 Frühlingszwiebeln, gehackt
200 g Karotten, geraspelt
100 g Weißkohl oder Spitzkohl, gehackt
12-14 Scheiben Frühstücksspeck, halbiert
Japanische Mayonnaise (s. oben)
Bonito-Flocken (Katsuobushi), optional
Nori-Algen-Pulver, optional
Salz und Öl zum Braten
- Zutaten für die Sauce
4 EL Ketchup
1 EL Sojasauce
1 EL Apfelmus oder Apfelmark
ein paar Spritzer Worchestersauce
Zubereitung
- Alle Zutaten für die Sauce miteinander vermischen, abschmecken. Idealerweise füllt man die Sauce jetzt in eine Spritzflasche, damit man damit am Ende ein schönes Muster auf die Pfannkuchen spritzen kann. Ansonsten nimmt man einen Löffel.
- Den Ofen auf 50-60 Grad vorheizen (wenn der Ofen das nicht kann, dann einfach das Licht im Ofen einschalten, das sollte auch eine gewisse Wärme erzeugen. Wir wollen hier später unsere Pfannkuchen warmhalten. Man kann jetzt schon mal Teller oder eine Servierplatte in den Ofen geben, damit auch das Geschirr schön warm wird.
- Zwei der Eier trennen, Eiweiß steif schlagen.
- Restliche Eier und Eigelbe vermischen, Dashi zugeben. Mehl und Backpulver miteinander vermischen und zu der Eiermischung geben. Alles zu einem glatten Teig verrühren, salzen. Frühlingszwiebel unterrühren und ca. 10 Minuten ziehen lassen.
- Möhren und Kohl salzen und in den Teig geben, zum Schluß das geschlagene Eiweiß unterheben.
- ca. 2 EL Öl in einer Pfanne auf mittlere Hitze bringen. Jeweils 3-4 EL von dem relativ dickflüssigen Teig hineingeben, breit streichen und ca. 4 Minuten backen, bis die Pfannkuchen am unteren Rand leicht braun werden. Oben auf die Pfannkuchen je 3-4 halbe Scheiben Bacon legen. Pfannkuchen umdrehen und auf der "Bacon-Seite" nochmal ca. 4 Minuten backen. Dabei aufpassen, dass der Bacon nicht verbrennt.
- Nach dem Backen die Pfannkuchen kurz abtropfen lassen und im Ofen warm halten. Neues Öl in die Pfanne geben und die weiteren Pfannkuchen braten. Am Ende die Pfannkuchen anrichten und mit Mayo, Sauce, etwas Bonitoflocken und Nori-Algenpulver bestreuen. Für das Nori-Algenpulver (kann man auch fertig kaufen) einfach ein Stück Nori-Alge in kleine Stücke zerreißen und in eine Gewürz- oder Kaffeemühle geben und zu einem Pulver zerkleinern.