Das Restaurant Kokoro Nürnberg liegt etwas versteckt, aber sehr zentral in der Nürnberger Altstadt am Klarissenplatz gleich beim “Neuen Museum”. Aufgrund dieser Lage ist die Gefahr gering, dass man das Kokoro zufällig entdeckt. In den mittlerweile schon mehr als zwei Jahren seiner Existenz (hier mein früherer Bericht) hat es sich aber sehr gut herumgesprochen. Gerade im Sommer sollte man reservieren, um an einem der Tische auf dem Klarissenplatz Platz nehmen zu können. Das gilt sowohl mittags wie auch abends. Zum Lunch gibt es eine kleine, aber feine Mittagskarte, außerdem aber zusätzlich genau wie am Abend das volle Programm.
Wer sich in der fränkischen Gastro-Szene auskennt, der weiß: Das Kokoro wird von der Familie des Fürther Sushi-Imperiums “Hiro Sakao” betrieben. Das bürgt in meinen Augen sowohl für ein allgemein gutes gastronomisches Niveau wie auch für die Qualität des Essens, die nämlich bei Hiro Sakao insgesamt immer tadellos ist. Im Restaurant Kokoro Nürnberg stimmt auch das “drumrum”, sprich: Die Stühle sind bequem, das Porzellan hat ein schönes Design und der Service ist sowohl freundlich als auch kompetent und ultraschnell.
Aber zum wesentlichen: Das Essen im Restaurant Kokoro Nürnberg. Billig ist es schon mal nicht, sondern eher angemessen bepreist. Aber ich sage ja immer wieder: Gutes Essen hat immer auch seinen Preis. Was zu billig ist, kann nicht gut sein, weil dann der Gastronom entweder nicht weiß, wie man kalkuliert – oder er hat die allerallerunterste Qualität eingekauft, was sich gerade im Rohfisch-Bereich nicht wirklich empfiehlt.
Das Restaurant Kokoro Nürnberg bietet im Sushi-Bereich eine reichhaltige Karte mit allem, was man sich üblicherweise unter Sushi so vorstellt. Also: Nigiri mit Thunfisch oder Süßgarnele, Hoso Maki mit Gurke, Rettich, Lachs und anderem, California Roll, undundund. Hier wird sicherlich jeder das Passende finden, auch im vegetarischen Bereich.
Die große Stärke im Restaurant Kokoro Nürnberg sind aber die so genannten “New Style”-Sushi, also die nicht-klassischen. Diese Variante hat man hier zur wahren Kunstform entwickelt. Ich probierte einmal zur Mittagszeit eine Inside-Out-Rolle, die mit gut abgeschmeckter Avocado gefüllt, aber bis hierher noch kein epochales Erlebnis war. Sie war jedoch belegt mit einigen Scheiben Lachs-Sashimi von sehr guter Qualität. Dieser Lachs war mit dem Bunsenbrenner kurz “angesengt” worden und hatte damit ein schönes Rauch-Aroma, das von einer Terriyaki-Sauce noch unterstützt wurde. Insgesamt ein schönes Gericht.
Mein zweiter “Test” bestand zunächst mal aus der Vorspeise “Hot Basket”, die für 5 Euro auf der Karte steht. Es handelte sich hier um etwas, das man aus der chinesischen Küche als “Dim Sum” kennt: Eine butterweich gedämpfte Köstlichkeit aus Teig, gefüllt mit Gemüse und Garnelen, dazu eine megaleckere Sauce. Ein absoluter Traum.
Weiter gab es neben einigen ebenso klassischen wie untadeligen Sushi dann noch als Hauptgericht den rohen Lachs mit einer wunderbaren Balsamico-Terriyaki-Sauce, der mit 12,50 zu Buche schlägt. Auch er war sorgfältig zubereitet und gut abgeschmeckt. Genau so soll es sein.
