Nachdem die Infizierten-Zahlen mit dem Coronavirus auch in Deutschland derzeit immer noch steigen, überlegen immer mehr Leute, wie sie jede Ansteckung vermeiden können, indem sie einfach strikt zuhause bleiben.
Die Verkaufszahlen von Nudeln, Fertiggerichten und getrockneten Hülsenfrüchten in den letzten Tagen sprechen da für sich. Allerdings: Niemand kann sich über Wochen nur von Fertigessen und Hülsenfrüchten ernähren. Auch in Zeiten von Corona nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass das auf Dauer nicht schmeckt: Ohne frische Produkte, die vor allem essenzielle Vitamine enthalten, drohen echte Mangelerscheinungen, die dann natürlich selbst wieder zum Gesundheitsrisiko werden.
Wie also kriegt man es hin, mit möglichst seltenem einkaufen möglichst lange auch im Gemüsebereich autark zu sein?
Das geht durchaus, man muß nur wissen wie.
Tipp 1: Esst mehr Sauerkraut!

Zunächst möchte ich auch an dieser Stelle auf selbst fermentierte Gemüse nach dem Sauerkraut-Prinzip hinweisen. Diese Sachen sind extrem gesund und enthalten unter anderem Vitamin C. Deshalb wurde Sauerkraut auch schon auf den Segelschiffen des 17. Jahrhunderts mitgeführt, um Mangelerscheinungen wie die gefürchtete Skorbut zu verhindern.
Aber kommen wir zu den frischen Sachen.
Grundsätzlich erstmal: Es gibt, Gemüse, die eignen sich besser für die Lagerung als andere – und umgekehrt. Viele “südliche” Sachen wie Zucchini, Auberginen, Paprika oder Tomaten sind heikel, was die Haltbarkeit anlangt. Außerdem lassen sich manche davon (vor allem Tomaten) nicht gut im Kühlschrank aufbewahren, weil sie dadurch an Geschmack verlieren. Ich selbst verzichte deshalb in diesen Zeiten weitgehend auf frische Tomaten und greife stattdessen zu getrockneten Tomaten oder Dosenware.
Tipp 2: KaufT mehr Knollen!

Prinzipiell länger haltbar ist dagegen alles, was mal eine Wurzel war. Also: Karotten, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Haferwurzeln, Rote Beete, Knollensellerie – aber auch Kürbisse, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Zwiebeln. Auch die meisten Kohlsorten (von Rosenkohl mal abgesehen) sind gut haltbar. Manches Wurzelgemüse (zum Beispiel Karotten) profitiert davon, wenn man es unter Wasser aufbewahrt, z. B. in einer genügend großen Tupperbox. Früher mal hat man viele Wurzelgemüse entweder im Freiland oder aber im Keller unter einer Schicht Erde oder Sand gelagert. Das sorgt für Luftabschluß und Dunkelheit, was zusammengenommen als Konservierungsmittel ziemlich gut funktioniert – vor allem dann, wenn es gleichzeitig noch hinreichend kalt ist.
TIPP 3: TROCKEN LAGERN – MEISTENS
Feuchtigkeit und Sauerstoff sind im Allgemeinen eine ganz schlechte Kombination, wenn es ums Einlagern geht. Deshalb: Gemüse grundsätzlich immer gut abtrocknen, bevor man es einlagert. Ausnahmen von dieser Regel sind vor allem Kräuter. Die sollte man zwar auch erstmal gut abtrocknen und kann sie dann z. B. in einen Ziploc-Beutel geben. Sehr gut und lange halten sie sich aber auch, wenn man sie (im Kühlschrank!) wie einen Blumenstrauß in ein Gefäß mit kaltem Wasser gibt. Das Wasser sollte man dann allerdings alle zwei Tage wechseln, denn sonst geht das Ganze schief. Auch Salat läßt sich übrigens gut in Ziploc-Beuteln (bitte wiederverwenden!) aufbewahren.
TIPP 4: GEWUSST WO!
Auch in einem Kühlschrank gilt die Physik. Das heißt: Oben ist es am wärmsten, unten am kältesten – und das ist der richtige Ort für die meisten Obst- und Gemüsesorten. Je näher die Temperatur am Gefrierpunkt liegt, umso besser. Denn je niedriger die Temperatur, um so langsamer laufen die Zerfallsprozesse, denen nun mal jedes Gemüse unterworfen ist. Manche Kühlschränke haben auch ein spezielles Gemüsefach, das ist dann sogar noch besser. Auf jeden Fall sollte man darüber nachdenken, seinen Kühlschrank möglichst kalt einzustellen. In der Gastronomie sind beispielsweise fünf Grad als absolute Obergrenze vorgeschrieben. Warum wohl?
TIPP 5: EINFRIEREN!
Das klingt zunächst vielleicht etwas ungewohnt. Aber tatsächlich lassen sich viele Gemüsesorten erstaunlich gut einfrieren. Ich selbst verwende z. B. Erbsen ausschließlich als Tiefkühl-Ware auch TK-Spinat ist eine gute Sache, finde ich. Natürlich braucht man dann wieder Platz im Tiefkühler, aber das hilft halt leider nichts.
TIPP 6: WER MIT WEM?
Nicht jedes Obst und Gemüse verträgt sich gleich gut mit jedem anderen. Warum? Weil manche Sorten, beispielsweise Äpfel, Kartoffeln, Bananen oder Birnen, produzieren Ethylen, während sie reifen. Dieses Gas beschleunigt dann wiederum den Reifeprozess vieler anderer Sorten. Deshalb sollte man die Ethylen-Produzenten immer getrennt vom Rest einlagern.