Pulpo

20130711-073137.jpgTintenfisch ist auch so ein Thema. Viele Leute ekeln sich vor den Meerestieren mit den vielen Fangarmen. Mit meist gummiartigen frittierten Tintenfischringen (die werden aus Sepie gemacht, einer Art mit viel Körper und wenig Fangarm) hat man kein Problem, aber der Pulpo mit seinen Saugnäpfen an den Fangarmen geht gar nicht.

Und wenn man sich dann doch mal traut, gerät man mit hoher Wahrscheinlichkeit an ein Exemplar, dessen Konsistenz eher an ein Dichtungsgummi erinnert als an eine schmackhafte Meeresfrucht.

Das ist sehr schade, denn eigentlich ist es kein großes Problem, Oktopus korrekt zuzubereiten – und das Ergebnis schmeckt richtig gut.

Grundsätzlich ist der Hauptfehler, der gemacht wird: Man gart den Tintenfisch zu kurz. Denn vor jedweder Verwendung muß das Fleisch erstmal weichgekocht werden – egal, ob man hinterher einen Salat draus macht oder die Fangarme nochmal kurz auf den Grill schmeißt. In beiden Fällen geht unter 2 Stunden kochen gar nichts – je nach Größe des Exemplars gerne auch mehr. Wenn man die Kocherei aber hinter sich gebracht hat, dann steht einem echten Schmankerl so gut wie nichts mehr im Weg. Ich koche meinen Oktopus übrigens in Salzwasser, das ich mit frischen Lorbeerblättern, Nelken, Zitronensaft und -Schale, Zwiebel und einer Zimtstange (jawoll!) angereichert habe. Das kann man natürlich variieren, wie man möchte. Thymian? Nix dagegen! Ein Schluck Weißwein? Gerne!

20130710-215103.jpgFür zwei Leute zum Satt werden braucht man für die Kocherei:

500 gr Tintenfisch

3L Salzwasser, darin: 3 Lorbeerblätter, 4-6 Nelken, Saft von 1/2 Zitrone, 1 Zimtstange 1 Zwiebel, halbiert (ungeschält, also bitte Bio-Ware!)

Das Ganze lässt man wie gesagt gute 2 Stunden köcheln. Der Pulpo sollte danach butterweich sein. Das Einzige, was man jetzt machen muß: Das Kauwerkzeug entfernen. Dazu breitet man das Viech so auf der Arbeitsfläche aus, dass die Fangarme sternförmig nach außen und die Saugnäpfe nach oben zeigen. Jetzt schneidet man mit einem scharfen Messer in der Mitte die harten Kauwerkzeuge kreisförmig heraus. dann zerteilt man den Rest entweder nur in die einzelnen Fangarme (wenn man z. B. grillen möchte) oder in mundgerechte Stücke.

Eine Mögliche Anwendung für das, was jetzt noch übrig ist, wäre ein ganz klassischer Pulpo-Salat, wie man ihn in Griechenland und Italien sehr oft bekommt – leider selten so gut, wie dieser hier werden wird. Man braucht dazu außer dem vorgegarten Pulpo:

  • Gurke (ich finde, die kleinen Bauerngurken schmecken am besten)
  • Tomaten
  • Zwiebeln
  • Knoblauch (optional)
  • Olivenöl
  • einen ordentlichen Schuß Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer.

Wieviel von allem? So viel man möchte. Der eine braucht viel Zwiebel, der andere eher weniger, der eine möchte den Salat tomatiger, der andere gurkiger. Auf dem Bild oben sind 250 gr Pulpo, 1 kleine Tomate, 1/2 rote Zwiebel, 1/2 Bauerngurke, 1/2 frische Knoblauchzehe. Das alles wird grob gehackt und mit Olivenöl, Salz, Pfeffer und Zitronensaft abgeschmeckt. Es wird automatisch sehr gut schmecken, wenn die Zutaten frisch und von guter Qualität waren. Auch hier kann man variieren: Kräuter dazu (Thymian geht sehr gut, Petersilie geht sehr gut, sogar Minze ist möglich!), man kann rote Paprika mit reinmachen, man kann die Tomate weglassen – aber immer schmeckt´s gut!

Viel Spaß!

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