Das Restaurant Kokono Nürnberg ist eine der neuesten Neuzugänge in der Nürnberger Gastroszene. Das Restaurant Kokono Nürnberg befindet sich mitten im neuen Gastro-Hotspot in der Luitpoldstraße nahe dem Hauptbahnhof. Das Quartier war lange Zeit etwas verschmuddelt. Aber nun sind unter anderem mit dem “Bruderherz”, Alexander Herrmanns “Imperial” nebst “Fränkness“, dem bewährten “Kokoro” nebenan und dem “leBar” gleich um die Ecke diverse Food-Outlets hier ansässig geworden.
Beim Restaurant Kokono Nürnberg handelt es sich um Ketten-Gastronomie, das muß man ganz klar sagen. Die Kette hat weitere Filialen in ganz Deutschland. Aber das ist keine Wertung, denn auch Franchise- oder Ketten-Gastronomie kann gut sein – wesentlich besser jedenfalls als ein schlecht geführtes Einzelrestaurant.
Von außen ist das Restaurant Kokono Nürnberg vor allem eines: Dunkel. Das mag vielleicht an dem trüben Novembertag liegen, an dem ich das Restaurant zur späten Mittagszeit besuchte. Und auch das ist natürlich keine Wertung – und übrigens ist es von innen genauso. Um es positiv zu formulieren: Romantische Stimmung kommt hier sehr leicht auf.
Und das Ambiente ist durchaus sehenswert, offensichtlich auch von Profis gestaltet. Die Stühle mit den niedrigen Lehnen, die rohen Tische mit eingebranntem “Kokono”-Logo, die schlanken Spot-Lampen, der Makrelenschwarm, der von der Decke hängt: Das alles hat schon sehr Hand und Fuß.
Die Speisekarte im Restaurant Kokono Nürnberg ist umfangreich. Sie umfaßt gleich mehrere Seiten mit Vorspeisen, dann kommen ein paar Hauptgerichte, dann die ebenfalls sehr umfangreiche Sushi-Karte.
Ich probierte zur Vorspeise ganz banale Hoso Maki-Sushi, also Seetang-Röllchen mit Reis und Fisch. Danach wählte ich als Hauptgericht eine Art Curry aus dem Wok mit Rindfleisch.
Die Sushi waren vom Preis her im oberen Normalbereich. Neun Euro für zwei Röllchen sind noch ok. Die Qualität des Fisches stimmte ebenfalls. Die Seetang-Blätter waren leider etwas klebrig, was mich vermuten läßt, dass sie nicht wie üblich vor Beginn der Zubereitung geröstet worden waren. Wenn das stimmt, wäre es ein deutlicher Minuspunkt.
Etwas irritiert war ich auch von dem kleinen Tomatensalat, der sich neben den Sushi irgendwie auf meinen Teller verirrt hatte und in dem ich neben Avocado (?) auch ein deutliches Dill-Aroma wahrnahm (??????). Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir hier nicht, vor allem nicht geschmacklich. Es macht den Teller aber etwas bunter.
Die Rollen selbst waren geprägt von sehr viel Fisch und extrem wenig Reis. Nun gut: In günstigen Sushi-Restaurants ist das Verhältnis oft genug genau umgekehrt – und das schmeckt dann auch nicht. Hier allerdings muß ich leider auch ein gewisses Ungleichgewicht feststellen, das dem Gesamterlebnis nicht gut tut, obwohl es vielleicht gut gemeint ist.
Aber nun zu meinem optisch echt extremen Hauptgericht. Es wurde nicht etwa auf einem schnöden Teller, sondern in einer ausgehöhlten Ananas-Hälfte serviert. Das geht in Ordnung, denn die Preise im Restaurant Kokono Nürnberg sind nicht niedrig: dieses Hauptgericht ist das einzige auf der Karte, das weniger als 20 Euro kostet.
Es war sein Geld allerdings unter dem Strich auch wert. Das Fleisch – Streifen von Rindfleisch – war extrem zart, gut gebraten und ordentlich gewürzt. Das gesamte Gericht hatte eine schöne Balance zwischen süß und sauer. Ich entdeckte Chili, Pak-Choi, Ananas, Tamarinde, Baby-Mais und Zwiebel. Welche Länderküche das nun sein soll, könnte ich adhoc nicht unbedingt entscheiden. Es war jedenfalls lecker.
Insgesamt war mein Besuch im Restaurant Kokono Nürnberg durchaus angenehm, der Service war sehr freundlich und flink. Kleinere Abstimmungsprobleme (das Hauptgericht war schon fertig, als ich gerade mit der Vorspeise begonnen hatte) sind in einem neu eröffneten Restaurant völlig normal und kein Grund für Kritik. Ich bin allerdings nicht sicher, wo das Restaurant Kokono Nürnberg innerhalb der Gastro-Szene seinen Platz finden wird. Gute bis hervorragende Sushi gibt es bei “Kokoro” gleich um die Ecke und außerdem beim nicht weit entfernten Sushi-Glas sowie dem wirklich tollen “Haru” in Johannis. “Crossover” asiatischer Art findet man ebenfalls in der Stadt an vielen Stellen, wenn auch nicht so aufwändig zelebriert wie hier. Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin gespannt, wie es mit dem Restaurant Kokono Nürnberg weitergeht in Zukunft.