Spargel klassisch ist eines jener Gerichte, an denen man sich nie sattißt: Es schmeckt einfach zu gut. Man braucht auch gar keine Angst davor zu haben, Spargel klassisch zuzubereiten. Aber ein paar einfache Tipps sollte man beherzigen. Eh klar: Spargel sorgfältig (!!!) schälen. Das ist wirklich sehr wichtig. Denn etwa vergessene Teile von der Spargelschale sind absolut zäh und holzig und hängen sich garantiert so zwischen die Zähne, dass man sie nie wieder rausbekommt. Also unbedingt einen guten Spargelschäler verwenden. Und lieber ein bißchen zu viel abschälen als zu wenig. Außerdem muß man vom “Fußende” des Spargels mindestens einen Zentimeter, manchmal auch mehr abschneiden. Denn der Spargel ist an dieser Seite oft schon etwas holzig, und das möchte man nicht.
Es versteht sich von selbst, dass der Spargel so frisch wie möglich sein sollte. Denn Spargel hat einen sehr hohen Wasseranteil, und der verflüchtigt sich sehr schnell. Spargel vom Vortag ist also bereits praktisch ungenießbar. Wie frisch der Spargel ist, das kann man an den Schnittstellen der Stängel sehen: Glänzen die schön feucht, ist der Spargel frisch. Sind sie trocken, ist er alt. Ein weiterer Test ist der so genannte Biegetest: Wenn man versucht, eine Spargelstange zu biegen, sollte sie praktisch sofort brechen. Läßt sie sich biegen, ist der Spargel nicht mehr frisch.
Dann kommt der zweite Schritt: Wasser mit reichlich Salz UND EINER PRISE ZUCKER aufkochen, Spargel rein, 12-13 Minuten kochen. Diese Zeit sollte man mit einem Timer überprüfen. Es gibt Leute, die kochen ihren Spargel nur 10 Minuten, dann ist er noch fast roh. Andere lassen ihn 20 Minuten kochen, dann ist er weich. Letztlich ist das Geschmackssache. Meine ideale Kochzeit sind 12 Minuten oder 13, wenn die Stangen sehr dick sind. Ich serviere den Spargel klassisch entweder mit Hollandaise-Sauce oder, noch einfacher, mit Nussbutter und gehacktem Schnittlauch. Nussbutter geht übrigens so: Man nehme reichlich Butter (für 4 Personen gerne eine ganze Packung, also 250 g), lege sie in einen Topf und schmelze sie bei mittlerer Hitze. Die Butter wird dann anfangen zu schäumen beginnen und dann irgendwann wieder damit aufhören. An diesem Moment muß man aufpassen, denn jetzt werden die ursprünglich weißen Eiweiß-Bestandteile der Butter anfangen, zu verbrennen. Für die Nußbutter brauchen wir genau den Anfang dieses Verbrennungsvorgangs, in dem die Eiweißklümpchen goldgelb bis mittelbraun sind. In diesem Moment muß man die Butter aus dem Topf in ein Gefäß abgießen – und man hat jetzt wunderbar nussig schmeckende Butter, die hervorragend zum Spargel paßt.
Spargel klassisch: Bei mir ohne Karttoffeln
Kartoffeln brauche ich nicht unbedingt. Das Problem ist nämlich, dass es erst gegen Ende der Spargelsaison tatsächlich deutsche Frühkartoffeln gibt. Im April und Mai kommen die Kartoffeln dagegen meist aus Zypern, sie haben einen sehr weiten Weg hinter sich, und das finde ich nicht besonders cool.
Tipp am Rande: Etwas vom Spargelsud sehr heiß in eine große Kaffeetasse füllen, abschmecken, ein Eigelb und etwas Schnittlauch dazugeben. Himmlisch!
Schlicht einfach gut!-)